3. Tag, Dienstag, 20.9.2022
Heute haben wir nach dem Auschecken aus der Unterkunft bei Schwerin den Zündfunken an einen besonderen Ort, das Antoniter-Pilgerkloster Tempzin, verlegt. Nach den detaillierten Erläuterungen zu der Entstehung des Ordens, der Geschichte des Klosters in der Vergangenheit und heute, der Bedeutung für das Pilgern (lieben Dank dafür, Tim) und den Impulsen für den Tag, ging das Tagebuch durch den Kreis. Heute hat es mich gefunden oder wurde mir zumindest zugedacht.
Vom Kloster aus brachen wir gemeinsam auf, bis sich nach wenigen Kilometern unsere Routen - oder soll ich besser sagen: Pilgerwege - trennten. Unser Weg führte und nach Rerik als Zwischenziel und auf der entspannten Fahrt dorthin haben wir das erste Mal die Ostsee und - dort vorgelagert - das Salzhaff gesehen.
Nach einem Kaffee auf der Plaza und einem Blick auf den Ostsee-Sandstrand ging unsere Reise weiter, entlang des Wanremünde Cruise Center vorbei an der eindrucksvollen Silhouette der "Mein Schiff 4" zur Fähre, die uns auf die nächste Etappe Richtung Graal-Müritz brachte. Von dort ging es weiter nach Ahrenshoop, Prerow und Zingst durch die Boddenlandschaft von Fischland und Darß. Gegen 14 Uhr hat sich dann auch ein Fischimbiss für die Mittagspause gefunden mit reichhaltigem Angebot von Fischsuppe über Räucherfisch und Heringsbrötchen. So gestärkt ging es auf die letzte Etappe von ca. 80 km, allerdings wurde der touristische Verkehr zunehmend dichter und die Überholmanöver der Gruppe entsprechend anspruchsvoller.
So war die Eisdiele in Barth sehr willkommen, um die Überhol-Mütchen wieder auf ein Normalmaß herunter zu kühlen. Als besondere Herausforderung zum Schluss, kurz vor Erreichen der "Apfelblüte", unserem heutigen Quartier, hielt die Route noch etwa 1,5km Panzerstrecke für uns bereit: rechteckig, dann schräg verlegte Betonplatten auf recht unterschiedlichem Niveau, dazwischen mehr Sand als Grasnarbe, was für ein Sch... Und, als wäre das nicht schon genug, waren auch noch Fußgänger auf der Piste (passe ich da mit den Koffern vorbei?). Und zu guter Letzt hielt auch noch ein Auto im Gegenverkehr.
Aber wie der Rheinländer sagt: "et hätt noch immer jot jejange" und wir saßen wieder als erste beim Einlaufbier, zum Abschluss eines wieder schönen und ereignisreichen Pilgertages.
Zum Schluss noch wichtig zu erwähnen: dies war der erste Tag auf unserer Pilgerreise ohne Regenklamotten bei zumeist sonnigem Wetter; Gott sei's gedankt.
Eine gute Weiterreise wünscht uns allen
Tom