2. Tag, Montag, 19.9.2022
Zweite Etappe von der Südheide nach Schwerin. Mein Name ist Jan und ich schreibe zwar nicht als Erster in dieses Tagebuch, aber für mich ist es trotzdem eine Premiere, da ich zum ersten Mal bei "Pilgern mit PS" dabei bin.
Nachdem alle in Ruhe im sehr schön gelegenen "Hotel im Wiesengrund" gefrühstückt haben, versammeln wir uns pünktlich um 9 Uhr draußen auf dem Parkplatz zum "Zündfunken". Natürlich nicht ohne das obligatorische Helmkreuz vorher zu legen. Diesmal Gott sei Dank bei besserem Wetter als am Vortag. Diese Vorahnung, was das Wetter betrifft, bestätigt sich im weiteren Fahrtverlauf auf dem Weg an den Schweriner See. Petrus hat es wohl gut mit uns gemeint!
Inhaltlich starten wir in den Tag, indem Tim einen Psalm vorträgt und Hermann-Josef einen Segen aus dem Roadbook, der auch gut zum heutigen Impuls bzw. Motto passt: "Auf wen oder was vertraust du?" Wie man beim abendlichen "Nachtickern" nach dem deftigen Abendessen vielleicht heraushören konnte, war für einige diese Frage leicht zu beantworten. Ich persönlich musste in ruhigen Abschnitten während der heutigen Fahrt aber durchaus darüber nachdenken. Ich denke, zum einen ist es meine Familie und zum anderen ein Motorradschlüsselanhänger, den mir eine junge Frau geschenkt hat, weil sie wusste, dass ich mir ein eigenes Motorrad kaufen möchte. Weil es ein Gegenstand ist, hat er auch gut zum gestrigen Impuls gepasst, aber für mich steht er symbolisch für Menschen, denen ich absolut vertrauen kann.
Im Laufe der heutigen Etappe der Pilgerfahrt haben wir einen Abstecher zum ehemaligen KZ Bergen Belsen gemacht. Der Rundgang durch die Ausstellung und anschließend über das Gelände mit Massengräbern hat sehr betroffen gemacht. Man kann nur hoffen, dass wir so ein System nie wieder erleben müssen! Die nächste Sehenswürdigkeit auf unserer Pilgerreise war ein Schiffshebewerk, das wir quasi im Vorbeifahren besichtigt haben. Gegen 17.30 Uhr ist unsere Gruppe am Hotel am Schweriner See angekommen, wo die andere Gruppe bereits eine Stunde eher eingetroffen ist.
Vom Fahrerlebnis her war die zweite Etappe zwar für mich persönlich anspruchsvoll aufgrund der teilweise schlechten Straßen, aber ich betrachte das als Übung. Auch die konstruktive Kritik beim Abendessen hat mir sehr geholfen. Insgesamt eine gelungene zweite Etappe!
Viele Grüße
Jan