5. Tag / 8. Juli 2020
Wo Menschen sich vergessen, die Wege verlassen und neu beginnen, da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns.
Wenn mein Möp über die Erde und der Himmel über meinen Kopf dahinfliegt, berührt das mein Herz und die Gedanken finden Frieden.
Dieses Lied summt den ganzen Tag immer wieder in meinem Kopf herum. Es berührt mich, es trägt mir Gedanken zu. Mal traurig, mal schön. Es hat mich berührt, an diesen Tag vor 2 Jahren zu denken, als ich bei einer Motorradtour einen Schutzengel hatte.
Es hat mich berührt, vor einem Jahr von Pilgern mit PS so herzlich aufgenommen zu werden. Es berührt mich, wie sich mein Leben dadurch verändert hat und es noch tut. Berührungen müssen nicht unbedingt körperlich sein. Wenn das Herz berührt wird, von einer schönen Landschaft, kristallklaren türkisenen Bergseen, abenteuerlichen Schotterstraßen, dann prägt das nachhaltig. Mich hat es ein ganzes Jahr begleitet und mein Herz hat davon gezehrt.
Vielleicht ist nächstes Jahr noch die Erinnerung an diesen fünften Tag der Tour lebendig. An das viel zu kalte Wasser des Flusses, wo wir unsere Füße gekühlt haben. An die schmalen kleinen schlecht geteerten Straßen werde ich mich bestimmt erinnern. An die schönen Ausblicke von oben ins Tal und von unten die atemberaubenden Berge. An den See zum Schluss der Toru, in den ich am liebsten rein gesprungen wäre. Jeder neue Eindruck ist eine Berührung für meine Seele und lässt mich, mich und meine Welt neu entdecken. Ich gebe für die Fahrt die Kontrolle ab an meinen Tourguide, meine Möp führt mich durch die Kurven und ich muss nichts. Ich bin nur ich und beginne neu, da wo sich Himmel und Erde berühren.
Anne