5. Tag (Mittwoch, 24.07.2019)
Vézelay
Kurzer Rückblick auf gestern: Nachdem mein Schnabeltier (GS) auch noch den letzten Hügel erklommen hat, liegst du vor mir, Du schöne Madeleine, die Front warm eingepackt, und trotzdem wiedererkannt. Tiefes Gefühl von Verbundenheit, von Heimat. Viele Male war ich hier, gefühlt und in der Realität.
Jetzt sitze ich im Garten hinter unserer Herberge unter der Platane. Heute ist zum Tag wenig zu vermelden. Es ist heiß wie gestern, Natur und Mensch lechzen nach Wasser. Manchmal geht ein leichter Wind, eher wie der Föhn im Bad. Einige haben es sich gegeben und haben die Umgebung erkundet. Ich gehöre nicht dazu. Nach der Morgenandacht wurde das Dorf erkundet. Immer noch sind viele Häuser baufällig. Der einzige Ort wo ich mich aufhalten kann ist die Basilika. So erhält ein Gotteshaus einen neuen und überzeugenden Sinn… Nach einem kleinen Mittagessen Mittagsschlaf. In unserer Dachkammer ist es genau so warm wie draußen.
Am Nachmittag hatten wir eine sehr informative Führung durch die Basilika durch Lucille. Sie konnte Fakten mit französischem Charme wunderbar verbinden.
Motto des Tages: Das Fleisch ist schwach und der Geist auch!! Dann gab es noch ein kleines Konzert in der Basilika: Musik aus der evangelischen Renaissance mit vielen Stimmen und einer Laute mit riesig langem Steg.
Schöne Töne, passte aber irgendwie nicht in eine französische Kirche. Heute Abend gibt es noch eine Meditation in der kleinen Kapelle der Schwestern, ich bin gespannt.
Und morgen: die Reise geht weiter, immer weiter.
Ich habe großen Respekt vor der Hitze die uns erwartet.
Aber ich habe mich für diese Reise entschieden, egal ob es regnet oder die Sonne brennt. Und das ist gut so!
Und es ist gut zu wissen: es geht immer mehr, als ich vorher gedacht habe.
Thomas