Neue Erfahrungen für Gashand, Geist und Seele

Pilgern mit PS, Helmkreuz am Morgen vor dem Zündfunken
Pilgern mit PS, Gruppe auf einer kleinen Passstraße
Pilgern mit PS, in den Bergen unterwegs mit dem Motorrad
Pilgern mit PS, Abschied beim Start
Pilgern mit PS, Passanfahrt,  es wird spannend
Pilgern mit PS, eine Gruppe unterwegs
Pilgern mit PS, Serpentinfahrten
Pilgern mit PS, Anfahrt zum Hahntennjoch
Pilgern mit PS, Gruppenpause
Pilgern mit PS, Weidevieh auf der Straße
Pilgern mit PS, Pass-Abfahrt
Pilgern mit PS, grandiose Aussichten
Pilgern mit PS, grandiose Aussichten
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2021 | Westliche Alpen | Tour-Tagebuch

Beitragsseiten

Tagebuch der Teilnehmer an der Motorrad-Pilgerfahrt in die Westlichen Alpen

31. Juli – 8. August 2021

Wir hatten super Strecken, tolle Erlebnisse und Begegnungen mit vielen neuen Erfahrungen für Gashand, Geist und Seele.
Vielen Dank für diese Lebenszeit.

Günther, Rainer und Peter


1. Tag (Samstag, 31. Juli 2021)

Von der Autobahnkirche Siegerland nach Trippstadt

Endlich ist es wieder soweit. Wir stehen hier an der Autobahnkirche Siegerland und wollen unsere Tour starten, in die Westliche Alpen bis hinter Grenoble.
Die Westlichen Alpen, das ist für mich Neuland. Umso mehr bin ich gespannt auf die Landschaft, die Natur und die Ereignisse, die vor uns liegen. Es ist 9:00 Uhr, 15 ° und der Wetterbericht sagt einen schönen Tag voraus. Das Thema des Zündfunkens ist Aufbruch, was bricht in mir auf. Dann geht es los. Unser Ziel ist der Landgasthof Zum Schwan im Pfälzer Wald.
Das sind rund 240 km, wohl zum Eingewöhnen an die längeren Tagesetappen, die noch kommen. Wir machen regelmäßig Pause, das ist gut so, das Sitzfleisch muss sich ja auch eingewöhnen. Rainer hat eine sehr schöne Strecke ausgesucht, so dass wir ohne viel Verkehr am Landgasthof ankommen. Alle anderen sind schon da und begrüßen uns im tollen Biergarten.
Jetzt erst einmal ein schönes Bier, dann geht´s uns wieder gut.

Andreas


2. Tag (Sonntag, 1. August 2021)

Von Trippstadt nach Muhlbach-sur-Munster

Heute geht es über die Grenze, in Corona-Zeiten ist dies schon etwas Besonderes…
Aber erstmal muss der gestrige Tag aufgearbeitet werden.
1. Unglaublich, am ersten Tag hat es kein „Nachtickern“ gegeben. Lösung 1: Es gibt eine besondere Aufgabe für den Tag.
2. Die Rechnung der Getränke ist nicht vollständig beglichen worden. Nicht so gut.
Lösung 2: Jeder gibt ein Euro. Wenn doch alle Probleme so einfach zu lösen wären.
Jetzt aber zur Fahrtstrecke. Wir werden nun von einem echten Rentner geleitet. Mal sehen, was passiert… Ich kann schon sagen, es geht zügig voran. Schnell geht es über Pirmasens mit einem kleinen Abzweig in die Kaserne in Richtung Grenze. Danach ein wunderschönes Tal mit noch schöneren Kurven von Waldbronn Richtung Bitche. Danach eine wunderschöne Auffahrt zum ersten Pass durch schöne Waldstrecken. Eine Kurve an der nächsten. Auch kleine Sträßchen werden genutzt, manchmal auch in beide Richtungen. Über die Route des Cretes, Col de la Schlucht, am Hohneck vorbei, geht es nach Muhlbach-sur-Munser, unser Tagesziel. Ach ja, da war noch die Aufgabe vom Morgen:
„Oh Gott, ich entwerfe ein Gebet“. (Schreck lass nach, was soll ich jetzt machen!)
Ein bisschen abweichend zur Aufgabe, ist mir auch der Sonnengesang des hl. Franziskus eingefallen. Für mich beschreibt er auch die vielen Natureindrücke, die ich während der Fahrt gewonnen habe. (Vielleicht nicht ganz gendergerecht und in Auszügen):

Gelobt seist du, mein Herr, mit all Deinen Geschöpfen, besonders dem Herrn Bruder Sonne, der uns den Tag schenkt und durch den Du uns leuchtest.
Und schön ist er und strahlend im großen Glanz: von Dir Höchster ein Sinnbild.

Gelobt seist Du, mein Herr, für Bruder Wind, für Luft und Wolken und heiteres und jegliches Wetter, durch das du deine Geschöpfe am Leben erhältst.

Gelobt seist Du, mein Herr, für Schwester Wasser, sehr nützlich ist sie und kostbar.

Gelobt seist Du mein Herr, für unsere Schwester Erde, die uns erhält und lenkt und vielfältig Früchte hervorbringt mit bunten Blumen und Kräutern.

Lobt und preist meinen Herrn und dankt und dient ihm in großer Demut.

Stefan


3. Tag (Montag, 2. August 2021)

Von Muhlbach-sur-Munster nach Saint-Claude

3. Tag – heute ist mein Tag
Der Wecker klingelt um 5:30, ach da war ja was – ich wollte den Sonnenaufgang auf dem Berg bewundern. Es ist noch dunkel, ich düse den Berg hoch und die Sonne geht auf. Sie kämpft sich durch die Wolken und die ersten Strahlen treffen auf mein Gesicht. Das war schön, aber nun ab zurück ins Hotel. Noch eine Stunde aufs Bett legen, dann Frühstück und Zündfunken. Stefan zitiert den Sonnengesang von Franz von Assisi, mein Wort zum Tag. Bruder Sonne habe ich schon ausführlich begrüßt. Kaum auf dem Motorrad fahren wir durch Wolken, Bruder Wind lässt grüßen. Nur regnen müsst ihr nicht, dachte ich mir. Aber sonst gefällt mir diese mystische Atmosphäre sehr.
Bei der Fahrt durchs Tal sehe ich zur Rechten drei kleine Wasserfälle. Schwester Wasser ist also auch dabei. Und Schwester Erde erfreut uns mit Blumen und allerlei Leckereien zum Mittagspicknick. Wir düsen durch herrliche Landschaften auf meist guten Straßen mit wenig Verkehr. Ich bin wunschlos glücklich und freu mich auf all das, was uns in den kommenden Tagen erwartet.

Unsere Tagesaufgabe war heute besonders spannend. Aus einem Ausschnitt aus dem Jesus-Video-Text sollten wir einen Satz nehmen, der uns berührt. Für mich war es die Frage, was Jesus oder der Mann dem stummen Mädchen sagt, um es zu heilen. Meine Gedanken kreisten um das Wort „Effata – Öffne dich“, welches in der Bibel bei solchen Erzählungen oft auftaucht. Wo muss oder möchte ich meine Augen, meine Ohren oder meinen Mund öffnen?

Für heute waren es die Augen für die Zeichen der Gegenwart Gottes. Ich sah unzählige Kreuze auf Bergen und Hügel, an Kriegsgräbern oder an Kirchen. Ich sah Marienstatuen und andere Heilige. Und natürlich auch viele gotische Kirchen. Doch Symbole Gottes versteckten sich auch im Kleinen. So waren unsere Biergläser mit dem Symbol des Pelikans verziert, einem Tier, das sich, so die Erzählung, in der Not selbst opfert, um seine Nachkommen zu ernähren.
Und bei all dem sang ich lautstark unterm Helm das Lied “Überall sehe ich deine Spuren“.

Dieser Tag war eindeutig mein Tag.

Felix

 


4. Tag (Dienstag, 3. August 2021)

Von von Saint-Claude nach Clelles

Nach er Versammlung wird um 9:00 h das Helmkreuz auf einem Spielplatz gelegt. Nach dem Verlesen des Tagebuches, einem Morgengebet wird beim Zündfunken die „Tagesaufgabe“ gestellt. Die Aufgabe lautet: „Was fällt euch zu Geräuschen ein, die ihr bei geschlossenen Augen wahrnehmt?“ Peter gibt noch den vorsorglichen Hinweis, die Aufgabe nicht während der Fahrt lösen zu müssen. Danke dafür!

Bei mäßigen 14 °C fahren wir los. Es geht sofort zügig los, unser Guide Rainer hat wieder Strecken in seinem Navi programmiert, wo die Flanken unserer Reifen mehr in Anspruch genommen werden, wie die Aufstandsflächen. Wir fahren an Sonnenblumenfeldern vorbei, wo die Blüten ihre Köpfe noch der Erde zugewandt haben, da die Kraft der Sonne noch auf sich warten lässt. Ob ich heute noch wohl Sonnenblumen sehen werde, die sich mit hochgereckten Köpfen in ihrer ganzen Schönheit zeigen? Die Temperaturanzeige klettert langsam nach oben und gegen Mittag haben wir 20 °C erreicht. Wir machen Picknick auf einem Parkplatz mit herrlicher Aussicht über ein wunderschönes Tal. Pünktlich um 12:00 h setzt aus einer Kirche der wohltönende Klang eine Glocke zum Angelusläuten ein. Mir fällt ein Kindheitserlebnis ein, welches gut zur heutigen Aufgabe des Zündfunkens gepasst hätte. Leider hatte ich die Augen nicht geschlossen. Ich frage mich selbst: „Gilt das, oder nicht?“
Wir fahren gestärkt auf kleinen und kleinsten Straßen und überqueren einen Berg, wo unser fahrerisches Können auf die Probe gestellt wird. Nach einer Kaffeepause sehen wir viele Gleitschirmflieger am Himmel. An ihrem Landeplatz machen wir eine kurze Besichtigungspause. Bei dieser Gelegenheit üben wir das Anziehen unserer bisher ungenutzten Regenkleidung, was sich nach kurzer Zeit auch schon als sehr sinnvoll erweist. Der regen hört schnell wieder auf und bei einer und bei einer weiteren Kaffeepause entledigen sich einige Teilnehmer wieder von den ungeliebten Sachen.
Vorbei an einer riesigen Schlucht schwingen wir in flotter Fahrt unserem Ziel entgegen. Plötzlich taucht wieder ein Sonnenblumenfeld auf, mein Wunsch und Gedanke von heute Morgen ist erfüllt, die Blüten zeigen zum Himmel. Welch ein schöner Anblick zum Abschluss eines tollen Fahrtages. Wir kommen wohlbehalten in unserem Hotel an, werden freundlich begrüßt und das obligatorische Ankommensbier ist der vorläufige Abschluss eines wunderbaren Tages.

Günther

 


5. Tag (Mittwoch, 4. August 2021)

Clelles - Rundfahrtag

Heute ist Bergfest. Die Hälfte der Tour ist gefahren. Wie es gestern geendet hat, geht es heute weiter. Mit Regen. Keine Aussicht auf Besserung. Schon beim Frühstück wird eifrig das Regenradar befragt. Das Helmkreuz legen wir im Frühstücksraum und der Zündfunke für heute ist passend zum Wetter. Wann seid ihr schon mal ins kalte Wasser gesprungen und wie ging es euch dabei?

Ich nehme das erstmal wörtlich und entscheide mich im Regen zu fahren. Die Tour wird kürzer als geplant und hat ihren Höhepunkt auf dem Col de la Machine, wo Peters Gruppe gerade aufbricht. Wir trocknen, trinken Kaffee und bekommen einen kurzen Blick auf die umliegenden Berge, bevor der Nebel alles umhüllt. Dann kommt Rainers Gruppe, passend, um ein Gruppenbild zu machen. Dann satteln wir auf und hängen uns für kurze Zeit an Rainers Reifen. Unterwegs begegnen uns Wanderer in Regencapes, Radfahrer mit Gepäck und andere Mopedfahrer, die genauso verrückt sind wie wir. Wir sind in den Regen, ins Wasser gehüpft und hatten einen guten Tag. Alle sind heile, aber nass im Hotel angekommen und als Fahren war weniger schlimm als befürchtet.

Ins kalte Wasser springen, kostet Überwindung, aber es lohnt sich. `Verdammt schön` war die Überschrift des Textes von heute Morgen. Und `verdammt schön´ habe ich heute Morgen oft gedacht. Die kompakte kleine Gruppe, der duftende Lavendel unterwegs, die wolkenverhangenen Berge und der Regen als steter Begleiter. `Verdammt schön´! Wann bin ich schon mal ins kalte Wasser gesprungen?
Jeden Tag aufs Neue. Manchmal hilft es, dass jemand in meinem Rücken steht und mich sanft anstößt. Manchmal springe ich mit Anlauf voller Euphorie und Vorfreude. Manchmal sieht es hart und dunkel aus, aber wenn ich trotzdem springe, fühle ich, dass es warm und weich ist, wie ein Freund, der mich willkommen heißt.

`Verdammt schön´.

Anne

 


6. Tag (Donnerstag, 5. August 2021)

Von Clelles nach Vacheresse

Da berühren sich Himmel und Erde – haben wir zum Abschluss des Zündfunkens gesungen – da braucht es bei uns schon mehr als drei Strophen, damit es sich anhört, wie ein und dasselbe Lied! Und was hat mich heute eigentlich bewegt, das Tagebuch anzunehmen? Eventuell der sperrige Meister Eckhart mit einem Text, ausgesucht von den Guides, kommt er ganz modern designend daher. Meister, Meister – Was wurde da von Dir überliefert!
Pilgergruppe aufgesessen – los geht’s. Heute weitestgehend trocken, der kleine Schauer zwischendurch zählt nicht. Die Tour der fünf Cols war es heute – inclusive Wolkenbänder, Wasserfälle, kleine und große Schwünge und Kuhglocken. Für mich am schönsten der Col de Madeleine – die kann was, die Madeleine! Die hat sensationelle Kurven!
Beim Picknick auf ihrer kühlen Spitze leider die Nachricht von Christian: für ihn geht es nicht weiter. Wir sind in Gedanken bei ihm und ich finde es sehr bedauerlich für ihn, diese Tour nicht so erlebt zu haben, wie wir.
Und da ist wieder der Meister in meinem Kopf; der gegenwärtige Augenblick ist die wichtigste Stunde. Wie oft arbeite ich mich daran ab, wie oft kann ich die Vergangenheit und die Zukunft gedanklich nicht loslassen.

Habe ich schon die Landschaft erwähnt – sie war hier und jetzt und zu oft schon wieder vorbei, aber wer ankommen will, muss Gas geben und außerdem ist ja auch der Weg für mich das Ziel. Heute angelegentlich leider von so etwas wie Touristen blockiert – unerhört, dass es hier so viele von denen gibt! 😊

Meister Eckhardt sagt, der bedeutsamste Mensch ist immer der, der uns gerade gegenübersteht. Ich denke, das gilt auch für Lola. Lola hat mich nämlich heute durch meinen ersten Corona-Selbsttest per Video gelenkt – und mir anschließend das gewünschte Zertifikat geschickt. Zu Dritt haben wir das gemacht, auf dass wir bei der Einreise nach Deutschland nicht in Quarantäne müssen… Was sind das für komische Zeiten – auf jeden Fall bin ich sehr dankbar, dass sie für mich da war. Sie war mir in den Videominuten wichtig. Und dann haben wir natürlich über den Eckhart getickert. Ich sag ja, sperrig – ist Liebe ein Werk? Im juristischen Sinne oder wie hat der Meister es wohl gemeint? Und so kommen wir zwar nicht auf einen gemeinsamen Nenner mit ihm und mit uns, aber wir sind in diesem Augenblick uns am wichtigsten und ich für meinen Teil empfange in dieser Gruppe viel Liebe. Ob es für die anderen, Peter, Felix, Alexander, Thomas und Friedhelm, etwas „Werktätiges“ ist, können nur sie beantworten.

Regina

 


7. Tag (Freitag, 6. August 2021)

Vacheresse nach Wutach

Es geschah nichts Großartiges.

7:00 Wecker / Duschen / Anziehen
7:30 Frühstück
9:00 Zündfunken

Es geschah nichts Großartige und doch…Nachdem Regina das Tagebuch verlesen hatte, machte sich das Tagebuch auf den Weg und fand letztlich mich.

Es geschah nichts Großartiges.
Der Zündfunken wurde von der Gruppe zelebriert – in all seinen Besonderheiten, inhaltlich auch mit dem Lied und Liedtext „Stadt“ aus dem Roadbook der Seele.
„Ich bau ne Stadt für Dich“
Schon zu Beginn der Pilgerreise kam in mir die Frage auf, warum bin ich bei PimPS dabei? Warum bin ich noch dabei?
In dem Lied heißt es:
„Es ist so viel so viel zu viel,
überall Reklame.
Zuviel Brot und zu viel Spiel.
Das Glück hat keinen Namen.
Ich glaube, das trifft meine Motivation schon sehr gut. Der Alltag ist überfrachtet mit verschiedensten Anforderungen und Erwartungen, so dass der MOMENT an Strahlkraft verliert und sich gegen das pralle Leben kaum durchsetzen kann – und doch stets im Hintergrund präsent ist – Du musst „nur“ genau hinschauen.
Ich habe hingeschaut und PimPS gefunden.

„Ich bau ne Stadt für Dich.
Alle Straßen sind befahr´n. In den Herzen kalte Bilder.
Keiner kann Gedanken lesen. Das Klima wird milder.“
Diese Zeilen vermitteln mir, dass es kaum noch Wege gibt, auf denen man sich wirklich entfalten kann. Erwartungen werden erhoben, da es Zielsetzungen gibt, doch ...Wer achtet auf uns? Wer beachtet unsere Fragen? Kann oder schaff ich das? Will ich das? Wenn Du niemanden findest, der Dich versteht, so resignierst Du und ja… das Klima wird vermeintlich „milder“ – auch wenn es in Dir rebelliert.
„Ich bau ne Stadt für Dich.
Aus Glas und Stein.“
Es heißt hier: Eine Stadt aus Glas und Gold und Stein. Doch was bedeutet das für mich? Lasst uns eine Stadt bau, die transparent ist wie Glas und wir unsere echten Wünsche offenbaren können.
Lasst uns einen Weg suchen, auf dem Wir eine Wertigkeit wie Gold erfahren, denn jeder verdient es, wertgeschätzt zu werden und lasst Uns unsere Ergebnisse auf ein festes Fundament aus Stein setzen, was unerschütterlich allen Angriffen widersteht.

Weiter heißt es:
„Keiner weiß mehr, wie er aussieht oder wie er heißt.
Alle sind hier auf der Flucht, die Tränen sind aus Eis.
Es muss doch auch anders gehen, so geht es nicht weiter.
Wo find ich Halt, wo find ich Schutz? Der Himmel ist aus Blei hier.“
Wenn ich diese Zeilen höre, finde ich vieles aus dem wahren Leben wieder. Vieles verläuft anonym. Wir werden von Terminkalendern strukturiert – Gefühle? Dafür ist viel zu wenig Zeit.
PimPS – Hier entsteht und wächst eine neue andere Welt – eine parallele Welt, aber ich verspüre dieses Wachstum, dieses Gefühl von Halt, Schutz und alles andere als ein bleiernes Korsett.

„Ich gebe keine Antwort mehr auf die falschen Fragen.
Die Zeit ist rasend schnell verspielt und das Glück muss man jagen.“
Kann ich mir das wirklich erlauben? Sind dafür die äußeren Zwänge nicht viel zu stark? Ich denke, es gilt zu beachten, dass wenn wir uns nicht verbiegen lassen und uns treu bleiben können – nur dann dürfen wir Kompromisse eingehen.
„Und jede Straße, die hinausführt, führt auch wieder rein.“
Und jede Straße, die hinausführt, führt auch wieder rein. Zeiten mit einem besonderen Versprechen. Wenn ich es doch wagen sollte, diese Stadt zu verlassen und mich außerhalb unwohl fühlen oder mich fürchten sollte, so muss ich nicht den Einlass suchen, denn die Türe hinter mir wird sich nicht schließen, sondern für mich bereit sein und mich mit offenen Türen empfangen. Du musst sie nicht suchen, sondern Du weißt, wo Du sie findest.
Also: Fürchte dich nicht, denn Dein Rückhalt ist Dir sicher. Versuche es und geh´ Deinen Weg.

„Ich bau ne Stadt für Dich
Aus Glas und Gold und Stein.
Und jede Straße, die hinausführt, führt auch wieder rein.
Ich bau eine Stadt für Dich
UND für mich.“
Ich empfinde PimPS als eine solche Stadt, denn das Stadtleben in ihr ist so anders. Dieses „anders“ ist für mich immer wieder Motivation, mich für diese Stadt und ihre weitere Entwicklung zu engagieren… und mit ihr meine Zeit zu teilen.

Es heißt:
„Eine Stadt, in der es keine Angst mehr gibt, nur Vertrauen.
Wo wir die mauern aus Gier und Verächtlichkeit abbauen.
Wo das Licht nicht schnell ist, das Wasser hell
und jedes Morgenrot und jeder Traum sich lohnt.
Und wo jeder Blick durch Zeit und Raum
in unsere Herzen fließt.“
Wenn diese Zeilen so unwirklich sind, wie kann es dann sein, dass

  • Menschen sich in so kurzer Zeit so nah kommen,
  • Menschen sich stets mit Respekt begegnen,
  • sich 9 Tage unterwegs, wie 3 Wochen intensiv Urlaub anfühlen.
  • Menschen sich voller Tatendrang auf den neuen Tag freuen und stich gemeinsam ans Neue trauen.

Ich bin sehr dankbar dafür, eine Herberge in unserer Pilgern mit PS--Stadt bezogen zu haben und ich freue mich sehr darüber, wenn WIR Neue in Unsere Gemeinschaft aufnehmen oder auch „Besucher“ begrüßen dürfen.
Lasst und weiterbauen… an UNSerer Stadt.

Mike

 


8. Tag (Samstag, 7. August 2021)

Von Wutach nach Dammbach

Unser letzter gemeinsamer Reisetag
Beim Zündfunken fängt es bereits an zu regnen und wir entscheiden uns direkt, die Regensachen anzuziehen.
Positives Denken ist angesagt! -> Wir fahren entweder vor oder hinter der Regenwolke her.
Mist: Es regnet den ganzen Tag! -> Mir ist kalt, meine Ausrüstung ist nicht wasserdicht und meine Stimmung sinkt auf null.

Wie war nochmal der Tagesgedanke? „Geht an eure Grenzen. Welche Erfahrung habt ihr gemacht?“
Ich für meinen Teil komme gerade an meine Grenzen, ich bin sauer! Mir fällt ein Bericht über die Reise von Martin Luther nach Rom ein. Er schaffte 30 km am Tag über mehrere Wochen. Da werde ich doch nicht wegen ein bisschen Regen und Frieren jammern.
Mir wird mal wieder klar: Pilgern ist eben nicht nur schön! Es gibt auch negative herausfordernde Seiten! Die Kunst ist es, sich nicht davon entmutigen zu lassen und durchzuhalten,
Dabei haben mir geholfen:

  • die Tourguides mit ihrer Planung und ihr Bemühen, uns sicher ans Ziel zu bringen,
  • meine Zimmerkollegin, die mich liebevoll geweckt hat, wenn ich keine Lust hatte aufzustehen,
  • die gute Stimmung und intensiven Nachtickerrunden in unserer Fahrgruppe
  • und natürlich die vielen netten geselligen, spaßigen Abende in der Großgruppe.

Danke an Alle dafür. Leider ist die Zeit wieder viel zu schnell vorbei gegangen.

Anne

 


9. Tag (Sonntag, 8. August 2021)

Von Dammbach in alle Himmelsrichtungen nach Hause

Der letzte Tag unserer Tour beginnt mit dem Frühstück im Landgasthof Oberschnorrhof im Spessart. An den Tischen gibt es Unterhaltungen über die Erlebnisse der vergangenen Tage. Ebenso wurden erste Rückreisepläne besprochen. Um 9 Uhr treffen sich alle zum Zündfunken, wie bereits alle Tage zuvor im Kreis um das zusammengelegte Kreuz mit unseren Motorradhelmen.
Meinem Vernehmen nach ist die Stimmung heute anders, als in den letzten Tagen – ein Abschied ist natürlich immer etwas, was ein wenig Wehmut verursacht.

Zunächst wird das Tagebuch von Anne vorgelesen. Weiterhin wird der Text „Rückweg“ aus dem Roadbook vorgetragen. Wir fassen uns alle an den Händen und beschließen den Zündfunken mit einem gemeinsamen Vaterunser.
Darauf folgt die herzliche und sehr emotionale Verabschiedung – zuerst in der Kleingruppen und danach mit allen zusammen. Da ich die Heimreise heute mal aufgrund meiner gestrigen „Panne“ mit dem Auto antrete, nutze ich die Zeit und mache nochmal von allen Pilgern ein letztes Foto auf ihren Motorrädern. Ich vermisse mein Motorrad – die Heimreise hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt – doch es gibt ja „Schlimmeres“ und ich komme auf jeden Fall trocken zu Hause an 😊.

Für die Rückfahrt habe ich mich für die Autobahn über Kassel entschieden. Eine gute Idee, weil ich mehrere Staus unterwegs hatte. Im Radio läuft plötzlich „God Is a DJ“ von Faithless und ich komme ins Grübeln…
Bei meiner Ankunft in Paderborn finde ich irgendwie noch nicht den richtigen „Abschluss“ der Fahrt und denke an Peters Gruppe, die ihre Fahrt bei der „Hilligen Seele“ in Dörenhagen beenden wollen. Ich versuche mein Glück und fahre mit meiner Freundin dorthin, so dass ich die Gruppe dort vielleicht in Empfang nehmen kann – und es klappt – Peter, Elke, Waldemar und Andreas kommen um 15:08 Uhr angefahren😊.
Peter trägt noch ein kurzes Dankgebet in der Kapelle vor – innerlich verspüre ich eine tiefe Dankbarkeit für die Erlebnisse der letzten Woche…

Holger

Heute ist Samstag, 14. August 2021

Ich habe in das Tagebuch geschaut, das mir Holger vor ein paar Tagen gebracht hat und nach 3 Tagen spürte ich den Impuls in mir und habe das Bedürfnis, nun einen kleinen Abschluss zu schreiben.

  • Vom Navi geführt – zurück in den Alltag!
  • In den Höhen und Tiefen, von Berg und Tal, von Kurven des Lebens und kurvenreichen Strecken! 😊
  • Durch IHN geführt durch die Tage. Gott danken in den Zündfunken der Momente.
  • Sorgen, dass mein Motorrad mich nicht hin und zurück schafft; hat Gott die schützende Hand über mich und die Gruppe gehalten.
  • Alles war top und toll. Das Wetter war mal Regen, mal Sonnenschein, so wie unser tägliches Leben.

Behütet und gestärkt für den Alltag. Danke ich jeder und jedem!!!

Waldemar

 

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