Tagebuch der Teilnehmer an der Motorrad-Pilgerfahrt in die Steirischen Alpen
2.-10. September 2017
1. Tag (Samstag, 02. September 2017)
Liebes Tagebuch,
ich freue mich, wieder an Dich schreiben zu können! Endlich wieder mit den „PimPSen“ unterwegs sein oder wie ich es im Freundes- und Kollegenkreis benenne: mit den Heiligenscheintours unterwegs. Denn damit ist „Ferne“ etwas anderes als die Ferne in einem normalen Urlaub. Auch spannend, neu, voller unbekannter Landschaft und Menschen – mit Pimps jedoch weit flüchtiger und immer unbekannt bleibend.
Und das ist der Punkt von vielen, der mich in die Ferne zieht – was die anderen in die Ferne zieht, durfte ich gerade beim Nachtischerfahren.
Ich bin schon wieder beseelt von diesem Gefühl der großen emotionalen Nähe mit im Grund doch recht fremden oder soll ich sagen fernen Menschen. Allein durch unsere „Überschrift“ möglich, allein durch den Willen zum Austausch und natürlich einem gemeinsamen Hobby: dem Motorrad fahren.
Das ging heute recht …….für mich an – wieder im Regen verkrampft, wieder gefühlt zu zaghaft. Warum nur kann ich in der Ferne nicht auch meine selbstzentrierte Malusorien…..
genauso zu Hause lassen wie meine berufliche Funktion mit all ihren Erwartungen und Ansprüchen. Letzteres ein ganz großer Grund, warum es mich in die Ferne zieht: da hat i.d.R. niemand Erwartungen und Ansprüche an mich. Da kann ich mich wie ein unbeschriebenes Blatt fühlen und auch sein.
Ich bin jetzt von den Sitzungsräumen des Ringberg Hotel Suhl in unser Zimmer umgezogen – im Foyer/Barbereich findet eine Art Disco statt. Kein Grund in die Ferne zu ziehen – zumindest nicht hier hin. Beruhigt bin ich durch Friedhelms Roomservice – ein kühles sehr bekömmliches Köstritzer Kellerbier – heißt es doch, dass die Pilger doch nicht der schon befürchteten Dehydrierungen zum Opfer fallen.
Über Gründe, warum es mich in die Ferne zieht oder auch diesen ersten Pilgertag könnte ich nun noch seitenweise schreiben – tue es aber nicht, was sicher auch dazu beitragen wird, morgen nicht erst mittags zu starten.
Ich freue mich ungemein auf die vor mir liegende Woche, sowohl auf alles Ferne und Fremde als auch auf alles nahe und vertraute und nicht zuletzt auf mich selbst.
Regina (…die große, mittlerweile sehr kurzhaarige Blondine)