3. Tag (Freitag, 24.05.2019)
Um es vorweg zu nehmen. Es ist viel später geworden als geplant. Aber dazu weiter unten.
Um 9 Uhr stehen wir im kreisförmigen Oval um das Helmkreuz und beginnen unseren Tag.
Nach der Verlesung des Tagebuches müssen wir unseren, nennen wir es mal Kreis, wieder auflösen, da wir einem ausfahrendem Auto im Weg stehen. Wir verlegen das Helmkreuz kurz entschlossen auf einen Platz an der Seite. Der hat aber schon eine gehörige Schräglage.
Dann kommt der Impuls für den Tag. „Drei Auflagepunkte sind stabil. Auf welchen Punkten stehst du auf“? Gesundheit, Familie, Freunde, Glaube, Beruf, Ziele, Erfahrungen, Visionen. Das sind schon viele, zu viele, ein vierbeiniger Tisch kann wackeln, aber reichen auch alle Auflagepunkte bis zum Boden. Die drei zentralen Grundlagen müssen dann auch so stabil sein, dass sie den Oberbau tragen.
Das macht mir nicht zuletzt die schräge Ebene unseres Helmkreuzes klar.
Im Anschluss an den Zündfunken machen wir uns auf den Weg. In meiner Gruppe sind wir nach 71 km an unserem Etappen-Ziel angekommen. Die Festung Ehrenbreitstein bei Koblenz. Hier erhalten wir von Frau Degner eine Führung durch die Raiffeisenausstellung. Auf dem Weg zu den Exponaten geht es durch die Festung und wir erfahren zunächst etwas zur Geschichte der Festung. Von den Ursprüngen in der Antike, dem Bau der jetzigen Festung durch die Preußen, bis hin zu den Einschusslöchern, die von Schießübungen alliierter Soldaten am Ende des 2. Weltkriegs stammen.
In der Raiffeisenausstellung schlägt sie den Bogen von der Person des F. W. Raiffeisen, über seine Zeitgenossen, ob als Mitstreiter oder Gegner zu den Genossenschaften in der heutigen Zeit. Mit Hilfe der interaktiven Stationen zeigt sie, wo uns Produkte aus den Genossenschaften umgeben und wie man durch die Bildung von neuen Genossenschaften ökologisches und nachhaltiges Handeln fördern kann.
Im Anschluss an den Festungsbesuch geht es für unsere Gruppe auf eine kurze Fahrt ins Kaiserbad Bad Ems. Hier machen wir mit Aussicht auf die Lahn, eine ausgiebige Mittagspause. Nach einem abschließendem Espresso geht es über kleine Westerwaldstraßen zurück zur Abtei Marienstatt, wo wir um 17:45 Uhr eintreffen.
Nach dem Abendessen treffen wir uns um 20 Uhr mit Bruder Ignatius um einen Einblick in die Geschichte des Ordens und die Abläufe im Kloster zu erhalten.
Bruder Ignatius berichtet in einer lebhaften und fesselnden Weise über das Klosterleben und nennen wir es mal seine Tücken. Es entwickelt sich ein lebhaftes Gespräch, aus dem wir wertvolle Erkenntnisse und Impulse mitnehmen.
Hierüber ist es dann schon fast Mitternacht geworden, aber wenn aktuelle Themen packend dargestellt werden, spielt die Zeit keine Rolle.
Wir bedanken und verabschieden uns von Bruder Ignatius und sind noch kurz vor dem Tageswechsel auf unseren Zimmern.
Das war ein Tag, der bestimmt noch eine Weile in mir arbeitet und nachwirkt. Gut, dass morgen eine große Runde ansteht. Da kann es noch etwas unter dem Helm kreisen.
Danke für diesen Tag.
Rainer