8. Tag (Samstag, 19. August 2017)
(verantwortlich für das Tagebuch: Gruppe „Die Formbaren“)
Von Harburg nach Udenhain
Eine Woche sind wir nun gemeinsam unterwegs und beim Frühstück wird mir langsam bewusst, dass das unser letzter Tag zusammen in der Kleingruppe ist. So eine Woche geht für mich viel zu schnell vorbei!
Mein britischer Wasserkocher hat heute Nacht Regen abbekommen. Ich hoffe er ist dabei wenigstens etwas sauber geworden.
Beim Zündfunken erfahren wir, dass Sixfeet seine Susi doch in der Werkstatt lassen musste und die Pilgertour vorzeitig beenden muss. Schade, wir drücken die Daumen, dass seine Susi zu reparieren ist. Oder soll er doch das BMW-Angebot annehmen.
Bei leichtem Regen und der Navi-Einstellung -extreme Kurven- fahren wir durch ländliche Gegenden und kleine Ortschaften. Wir sind in Bayern unterwegs, was man an den vielen Kirchen mit Zwiebeltürmen und den Heiligenkreuzen am Wegesrand erkennt.
Meine Männer fahren mir voraus und ich habe das Gefühl, wir sind richtig zügig unterwegs. Doch irgendetwas ist anders: Mein Gehirn arbeitet auf Hochtour. Ob es an dem Tagebuch in meinem Tankrucksack liegt, was heute noch mit Daten gefüttert werden will? Ich lass mich erstmal zurückfallen und erhöhe den Sicherheitsabstand, da ich mich nicht wie sonst aufs Fahren konzentrieren kann.
Dinkelsbühl 30 km ist ausgeschildert. Erinnerungen kommen hoch, dort bin ich vor Jahren schon mal gewesen. Doch Peter schlägt eine andere Richtung ein. Doch da, eine Umleitung, Andreas winkt rechts, doch unser Tourguide fährt links, und nach ein paar Kilometer fahren wir durch Dinkelsbühl. Manchmal führen Umwege doch ans Ziel!
Unsere Perlenkette zieht sich weiter entlang über sanfte Hügel mit weiten Ausblicken und an Weinfeldern vorbei. Wir kommen zum Main. Hier hat Thilo viele schöne Touren mit seinem Bruder im Schlauchboot verbracht. Andreas nimmt sich eine kleine Auszeit. Ihm geht es nicht gut. Weiter geht es bis zur Mittagspause mit leckerem Kuchen und Kaffee. Hier schaffen wir es auch, ein gemeinsames Gruppenfoto zu machen.
Der Nachmittag führt uns durch den Spessart. Im Hafenlohrtal treffen wir auf die Gruppe von Matthias, was zu einem spontanen Stopp veranlasst. Da taucht auch noch die Gruppe mit Günther auf. Welch seltener Zufall.
Wir fahren weiter durchs Wiesental, Habichtstal, schöne Straßen, Hügel rauf und runter. Leider stürzt Ralf und landet mit seiner BMW im Graben. Gott sei Dank ist ihm nichts passiert. Er muss eine Menge Schutzengel haben.
Gemeinsam bergen wir die 250 kg schwere BMW und bis auf die Koffer hat auch sie nichts abbekommen. Mit Panzertape und Kabelbinder bekommen wir auch die Koffer wieder ans Moped befestigt und kommen etwas verspätet im Hotel an.
Ein Runde Bier auf den Schreck und wir können bereits wieder lachen.
Anne