3. Tag (Montag, 28. Mai 2018)
Oh Schreck! Das Tourtagebuch kreist seine übliche Morgenrunde und ... bleibt bei mir hängen!
Was hat es sich dabei nur gedacht?
Die Spurensuche begann in diesem Jahr ganz ungewöhnlich:
Freitag früh: Guten Morgen, Familie - Tschüs Familie - bis morgen Familie!
Freitagabend: Vorübernachtung zu Viert (Dagmar, Regina, Rainer, ich) - Thomas "zu Besuch" - Sozusagen ein erstes "kleines Hallo" - eine inzwischen liebgewonnene Tradition
Samstag früh: "großes Hallo" am Altenberger Dom - guten Morgen Pilgerfamilie - Tschüss Pilgerfamilie - bis morgen Pilgerfamilie (seltsames Gefühl)
Ich fahre den ganzen Tag alleine, und doch begleitet IHR ALLE mich in meinen Gedanken.
Samstagabend: Familienfeier - so viel dazu - Punkt!
Sonntag früh, na ja, also, Vormittag: Meine Gruppe holt mich gegen 11 Uhr am Hotel ab. Ich freue mich wie ein kleines Kind und bin total dankbar. Endlich kann es so richtig losgehen!
Soweit die Vorgeschichte - sorry ..... Nun zu heute, also quasi gestern ...
Tim lädt uns beim Zündfunken dazu ein, heute ganz besonders auf die Spuren zu achten, die wir im Laufe des Tages entdecken werden. Und beim Nachtickern kommen da tatsächlich ganz unterschiedliche Spuren zusammen.
Im www.urmu.de in Blaubeuren erfahren wir, wie hier im Tal in verschiedenen Höhlen archäologische Funde geborgen und gedeutet werden. Der Neandertaler und der "moderne Mensch" haben hier gelebt, sind sich hier aber wohl nie begegnet. Neandertal? Moment mal!
Das ist doch gar nicht weit weg von unserem Startpunkt! Da muss ich auch unbedingt mal hin ....
Im Museum lernen wir auch, dass die Schwäbische Alb aufgrund des Karst-Gesteins immer schon arm an Oberflächenwasser war und dass durch diesen Umstand die Bevölkerung bis ins 18./19. Jahrhundert hier in Armut lebte. Alexander hat dazu seine ganz persönliche Spur: Seine Vorfahren wanderten aufgrund dieser Wasserarmut von hier aus - ins Gebiet von Odessa (heute Ukraine). Und nun ist er sozusagen zurück. Wir waren alle beeindruckt, die Entwicklung von Kultur so anschaulich und hörbar vor Augen und Ohren geführt zu bekommen. Sei es die Spezialisierung von z. B. Werkzeugen, die Herstellung von Schmuck oder von Instrumenten - unser heutiges Kulturerbe!
Bei unseren Fahrten durch Deutschland wundere und amüsiere ich mich immer wieder gern über Ortsnamen und wie sie wohl entstanden sind - auch eine Form von Kulturerbe, wie ich finde. Am ersten Tag fuhr ich durch Dirkingen (schönen Gruß an meinen Mann), kam an Husten und sogar Halb-Husten vorbei (klingt beides nicht gesund).
Heute kamen wir nach einer ausgiebigen Schotter- bzw. Splitstrecke nach Ohmenheim. Es war zum Glück kein schlechtes Omen für den Tag. Bei nachmittäglichen 26 Grad fuhren wir dann durch Hitzkofen. Wer will bei dem Wetter noch zusätzlich Hitze kofen?
Die letzen Kilometer führten uns durchs wunderschöne obere Donautal zum Kloster, Verzeihung zur Erzabtei St. Martin zu Beuron, wo wir herzlich willkommen geheißen wurden. Ich freue mich sehr, an diesem schönen Ort für drei Nächte verweilen zu dürfen - auch eine Besonderheit bei dieser Tour.
Bevor nun diese Zeilen allzu viele Spuren bei euch hinterlassen .... nur noch ein Wort:
DANKE!!!
Conny