4. Tag (Dienstag, 15. Juli 2014)
Na endlich! Heute, Dienstag, schon oder erst der 4. Tag, je nach dem wie man die Zeit wahrnimmt. Und endlich haben wir die ersten 4 Pässe mit Freigabe ohne Regen und nasse Straßen hinter uns… und haben noch lange nicht genug.
Aber beginnen wir heute Morgen. Nach einer guten Nacht in der Auberge Les Bagenelles - Kopf- und Schienbeinschmerzen inbegriffen beim Anstoßen an die Fachwerkbohlen mitten im Raum - haben wir nach einem Mini-Zündfunken uns verabredet in der Kirche von Hunawihr, die seit Jahrhunderten von der Ev. + RK genutzt wird. Wir nutzten die Kirche für eine Gruppenarbeit. „Was würden wir anderes machen im Leben“ war das Thema. Von zufrieden bis mehr Urlaub, mehr Moped fahren bis hin zu bewusster leben und mehr auf andere Menschen zugehen, gab es viel Resonanz. Der anschließende Segen begleitete uns dann durch die vielen Kurven zum Kaffee, den wir gerade auf dem Col de la Charbonnière genießen, … bis auf Stefan, der seinen Kaffee verschüttet und Ralf, der mit seinem TomTom beschäftigt ist.
Und weiter geht’s am Nachmittag, Ralfs Hände kreisen häufig über seinem Kopf, und nichts kann uns helfen, die Col´s rauf und runter zu sausen, bis uns schwindelig wird. Selbst der olle Split, der sich unvermutet in der einen oder anderen Kurve findet, kann uns nicht aufhalten.
Und auf eine besondere Empfehlung hin (von Wolfgang) fahren wir den Col de Fouchy sogar von beiden Seiten. Unterwegs treffen wir einen französischen Priester, der uns das Kloster der heiligen Odile empfiehlt. Das nutzen wir zu einem kleinen Abstecher und werden freundlich von einem Gendarmen auf dem Parkplatz eingewiesen.
Vom Kloster hat man einen fantastischen Blick auf die Rheinebene, und wir können schon die Schwarzwald-Hochstraße ahnen. Die Sicht reicht gut 50 km weit, und ich rufe mal eben rüber, allerdings per Telefon. Gute Motorradfreunde wohnen drüben im Schwarzwald und ich werde schon gefragt, wann wir vorbeischauen. Schaun mer mal, vielleicht Freitag. . .
Und endlich sind wir wieder am Haus, der Auberge Les Bagenelles. Zum wiederholten Male als erste. Und Wolfgangs Gruppe… Ich habe schon ein paar Kilometer unter meinen Laufschuhen hinter mir gelassen, da kommt freundlich winkend und hupend auch Wolfgang und Co rein. Sind die jetzt noch schwindeliger als wir? Auf jeden Fall sieht man überall zufriedene Gesichter, nicht mal die (Boxer) BMWs haben gemuckt.
Was sagt Wolfgang: Wir kriegen das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Außer zum Abendessen, das jetzt kommt. Ich habe mich auf Wolfgang verlassen und Salat mit Entenmagen und als Hauptgang Hechtklößchen gewählt. Es stellt sich heraus: Gute Wahl, aber auch das Hirschragout ist sehr gut.
Das Nachtickern bringt zutage, dass die Heiligenschein-Zugangsberechtigung noch eingepasst werden muss. Und dass man (Ralf) einen Tankwagen auch auf dem Bürgersteig überholen kann mit Verwirrung von Fußgängern. Danach treffen wir noch Biker aus Oldenburg und Kaiserslautern, die sofort auch eine Visitenkarte PimPS erhalten und ganz interessiert zuhören. So geht ein schöner Tag zu Ende, Gott sei Dank gesagt. Und gleichzeitig dürfen wir ihn bitten, uns noch viele weitere schöne Tage zu schenken.
Joachim