2. Tag (Sonntag, 09. Juli 2017)
Haus Iris, Sieber – Kloster Helfta, Lutherstadt Eisleben
Good Morning, Lila.
Nach einer entspannten Nacht in der Herberge Sieber startet mein erster Zündfunke mit dem Strahlen meines Rücklichts. Was für ein leuchtender Tag, was für ein herrliches, köstliches Frühstück. Dankbarkeit steigt in mir auf. Ich darf mich einfach nur hinsetzten und genießen! Heute ist der Tag an dem du mich begleiten magst. Wir beiden auf den Spuren. Auf geht’s nach Elend. Was für ein seltsamer Name für einen kleinen Ort mit Harz. In der kleinsten Holzkirche Deutschlands werden wir einen Gottesdienst feiern. Es ist ein Ort der Stille, ein Ort der Gemeinschaft, ein Platz an dem wir uns und Gott begegnen werden. Die Feier ist stimmig mit schönen Texten und Gesang, begleitet vom Rhythmus der Gitarre. Ich fühle mich geborgen. Was für eine bewegende Gemeinschaft.
Wir machen uns auf zum Kloster Helfta in dem wir dann gemeinsam übernachten. Ich werde dich „Madame Lavendel“ in meinem Tankrucksack auf den Pfaden Martin Luthers durch die Straßen und Gassen zum Kloster bringen, vorbei an Feldern, Wäldern, Bächen und Seen, Hügel und Bergen. Auf geht’s! „Gute Fahrt“.
In Eisleben besuchen wir gemeinsam die Geburtsstätte und das Sterbehaus des Martin Luther. Beeindruckt bin ich von der Vielfalt seines Wirkens und den interessanten Ausführungen der Touristenführer. Was für ein Wissen steckt doch da in seiner Geschichte. Viele Bilder und Geschichten laufen in meinem Kopf umher. Erinnere dich an die Vergangenheit, träume von der Zukunft, aber lebe heute!
In der Kirche St. Petri-Pauli, in der Martin Luther getauft wurde, machen wir Rast. Ich öffne mit einem großen Metallschlüssel die Eingangstür um dich herein zu lassen. Eine schlichte Kirche mit wunderschönem Taufbecken. Ein helldurchfluteter Raum empfängt den Besucher. Ein Ort der Bewegung und der Stille. Diese Stille erfahre ich auch am Platz des Klosters. Eine spirituelle Kraft begleitet mich, ich spüre ganz deutlich meine weibliche Energie und fühle mich ein zweites Mal geborgen und getragen. Ein geschenkter wunderbarer Tag.
Sabine