3. Tag (Montag, 14. Juli 2014)
Ste. Marie aux Mines, Montag, 14.07.2014
Alle guten Dinge sind drei, meine dritte Tour mit Pilgern mit PS und unser dritter Tag unserer diesjährigen Tour hier in die Vogesen.
Nach einer kurzen Nacht und einem guten Frühstück treffen wir uns fertig gepackt zum Zünd-funken bei den Motorrädern. Wolfgang weist besonders darauf hin, dass heute der erste normale Tag unserer Pilgerreise ist; alle Regularien werden jetzt termingerecht eingehalten. Obwohl, so normal ist der Tag ja nicht, schließlich sind wir Fußballweltmeister geworden. Und so mancher hatte nur eine kurze Nacht. Das Thema unserer Zündfunken handelt von der Zeit „an sich“ und im „Besonderen“, im Umgang mit ihr.
Und so wird es auch nach kurzer Absprache in den Kleingruppen Zeit, wir wollen los.
Den Titel im Gepäck rollen wir Richtung Frankreich. Unser erstes Ziel heißt Saverne.
Gegen 11.00 Uhr überfahren wir die Grenze, nur ein dezentes Hinweisschild macht darauf auf-merksam. Die Landschaft ist wunderschön, wir durchfahren tiefe Wälder, kleine Ortschaften und hügelige Berge. Trotz Nationalfeiertag sind nur wenige Häuser geschmückt. Die kleinen Orte wirken menschenleer.
In Saverne angekommen parken wir die Motorräder und machen uns auf ins Städtchen zum ers-ten französischen Kaffee. Eine Konditorei mit dem Namen „Haushalte“ ist schnell gefunden. Ohne unsere Weltmeisterschaft zu würdigen werden wir begrüßt. Sogar am Zusammenstellen zweier Tische werden wir massiv gehindert. Weder drehen noch verschieben war möglich. „Deutsche Ordnung in Frankreich“ hervorragend. Das leckere Essen, ganz besonders mein klei-nes Erdbeertörtchen schmeckten uns sehr.
Nach dieser genussvollen Pause noch schnell eine Kirche mit beeindruckenden Fensterbildern besichtigt und schon ging es wieder los. Über kleine Straßen ging es weiter, die Landschaft wur-de noch schöner; Wälder, so weit das Auge reicht. Auch aufkommender Nieselregen bei der Auffahrt zum Col du Donon konnte unsere gute Laune nicht vertreiben. Auf der Bergspitze war kaum noch etwas zu erkennen, Nebel bzw. tief hängende Wolken hüllten uns ein.
So fahren wir (unterbrochen von kleinen Erfrischungspausen) weiter auf kleinen, schmalen Stra-ßen unserem Tagesziel entgegen „Ste. Marie aux Mines“.
Das Ziel ist erreicht, die Gruppe um Sixfeet ist schon dort und stimmt sich auf den Abend ein. Jetzt erst mal aufs Zimmer, duschen und ein paar Zeilen schreiben, ein ganz normaler Pilgertag.
Nach einem leckeren Abendessen folgt noch das Nachtickern, so dass der Abend mit freiem Gedankenaustausch ausklingen kann. Um über das Thema „Zeit“ zu sprechen hatten wir leider nur kurz Zeit, aber beschäftigt hat es uns alle schon oft. Der Volksmund sagt „Zeit muss man sich einfach nehmen“ oder vielleicht doch besser geben. Denn geben ist seliger denn nehmen.
Jeder/jede hat 24 Std. Zeit. Was er oder sie daraus macht, wo zu er / sie sie nutzt bleibt jedem / jeder selbst überlassen. Zumindest haben wir uns alle hier die Zeit gegeben gemeinsam zu pilgern.
Wolfgang