3. Tag (Dienstag, 27. Mai 2014)
Hinterhermsdorf Nähe Sebnitz, irgendeine Schweiz.
Wetter: gut, Vorhersage: na ja!
9.00 Uhr Zündfunke mit Störung durch Wäschewagen, Umräumen der Helme, Bildung eines neuen Helmkreuzes auf dem Rasen.
Heute zum Nachdenken: „Wie fühle ich mich in der Fremde?"
Diskussion: Welche Währung wird akzeptiert? Sollen wir eine Jause im Westen mit Euronen beschaffen? Egal! Wird schon werden!
Um 9.30 Uhr Aufbruch vom Sonnenhof in Hinterhermsdorf – Temperatur 20 Grad – leicht bedeckt.
Der Sprache nach, in der Sächsischen Schweiz
- leider wenig Banken gesehen – wegen Schweiz
Sebnitz, Grenzübergang – 10.00 Uhr Tanken
Der Plan, mit Euro auf deutscher Seite Nahrung zu kaufen, hat sich erübrigt.
Treibstoffpreise pro Liter:
Sorte | Tschech. Kronen | Euro |
Diesel | 36,10 | 1,34 |
E 85 | 27,10 | 1,07 |
„Natural" 95 | 36,40 | 1,35 |
Super 98 Oktan | 38,90 | 1,44 |
Ein Supermarkt wird angesteuert.
SMiSENE ZBOZ Í ist der Name, den ich leider nur flöten und nicht aussprechen kann.
Wie fühle ich mich in der Fremde? Was ich zurückgelassen habe, weiß ich erst jetzt genauer!
Fremde Schriften, die mich als Analphabeten fühlen lassen.
Auch beim Tagebuch muss man flexibel mit dem Schreiben sein – liegt am Format des Buchs.
Die BMW-Fahrer fachsimpeln über irgendwelche Deckel. Vielleicht ein IIO-er Deckel? Blond? Jetzt über die Spiegelarmlänge der BMW-GS. Die Supermarkt-Einkaufstruppe kehrt zurück.
Markus: Jeder arbeitet hier für sich!
10.30 Uhr Abfahrt
11.30 Uhr Stopp in Velka Bukovina. 50 km auf dem Tageskilometerzähler.
Rückblick: Die Strecke führte durch Wälder, Felsen und verschlafene Dörfer. Gut, dass die Straßenschilder europaweit einheitlich sind. Die Zusätze konnte ich nicht entziffern, der Sprachstamm ist ein anderer. Aber im Wald muss man hier wohl mit Gnomen, Feen und Zwergen rechnen. Vielleicht auch mit Rübezahl?
Die Kuhyampel verzehren die im Supermarkt erworbene Nahrung. „Geile Strecke" ist zu vernehmen. Man zeigt sich rundum zufrieden.
Es beginnt zu regnen. Regenpelle an. Start um 11.50 Uhr
13.00 Uhr Pause in einer Sackgasse. Wetter wieder gut, Pelle aus.
13.10 Uhr Weiterfahrt
13.20 Uhr Rast an einer Wander- und Schutzhütte – Kaffee fehlt!
Auffällig bisher: In kleinen Orten stehen oft kleine Kapellen. Der Superlativ von Lüge ist heute der Wetterbericht.
Es scheint die Sonne (Bild). Die Laune und die Würste sind gut! Der Käse hat im Tankrucksack gelitten. Thomas zeigt ein Foto mit seiner Frau von vor 8 Jahren. Glückwunsch zum Hochzeitstag! Benzingespräche folgen. Rainers Soziussitzbank dient ihm als Rückenlehne. Tiefer wäre nur noch Go-Cart!
Frage: Wie geht es euch in der Fremde? Die erste Stunde wie in der Fremde. Blumen müssen günstig sein! Die Güllepumpe soll mit Geranienkästen bestückt werden.
Viele Menschen bleiben stehen und schauen uns nach. Manche winken uns zu! Wäre uns in Deutschland nicht passiert. So sind die Menschen verschieden. Die weitere Tourplanung soll uns westlich von Prag führen, um Pilsen zu erreichen. Wie sind wohl die anderen Gruppen in der Zeit?
14.00 Uhr Abfahrt
15.20 Uhr: nach Regenfahrt die einzige Eisdiele im Lande entdeckt! Alles wird gut! Die Bedienung ist fix dabei, hier in Krivoklát! Navigationsgespräche, es geht um TomTom, Blauzahn & Co. Der Eiskaffee ist bombastisch voll mit Eis!
Katholikentag: Wer will zur Eröffnungsfeier?
Gestärkt an Seele und Geist starten wir gegen 16.10 Uhr. Wir ziehen vorsorglich die Pelle an. Ein starker Landregen verliert dadurch seinen Schrecken.
Eintreffen in Pilsen um 17.45 Uhr.
Die Fahrgeräte werden auf dem ca. 100 m entfernten Hotelparkplatz eingeschlossen. Rechtschaffen müde und ausreichend ausgehungert begeben sich Martin und ich zum Abendbrot, das um 19.00 Uhr stattfindet.
Wie fühle ich mich in der Fremde? Dank unserer Gruppe gut aufgehoben! Eine Beobachtung: Freundlichkeit ist Währung, die überall akzeptiert wird! Und sie kostet lediglich ein kleines Lächeln!
Nachtickern in der kleinen Runde nach dem Abendbrot. Eine rege Diskussion beginnt bei den Kuhyampeln. Da der Raum für eine erschöpfende Diskussion ungeeignet ist, bleibt das Ergebnis offen. Meine Gedanken zu Regensburg: Ich werde einige Veranstaltungen besuchen. Werde ich mir fremde Gedanken vorurteilsfrei anhören, bewerten und vielleicht zu meinen machen? Die Gelegenheit ist günstig! Schaun wir mal!
Niedergeschrieben vom 27. auf den 28. Mai vom 5. von 7 in der Kuhyampelgruppe: Sixfeet
Sixfeet