Neue Erfahrungen für Gashand, Geist und Seele

Pilgern mit PS, Helmkreuz am Morgen vor dem Zündfunken
Pilgern mit PS, Gruppe auf einer kleinen Passstraße
Pilgern mit PS, in den Bergen unterwegs mit dem Motorrad
Pilgern mit PS, Abschied beim Start
Pilgern mit PS, Passanfahrt,  es wird spannend
Pilgern mit PS, eine Gruppe unterwegs
Pilgern mit PS, Serpentinfahrten
Pilgern mit PS, Anfahrt zum Hahntennjoch
Pilgern mit PS, Gruppenpause
Pilgern mit PS, Weidevieh auf der Straße
Pilgern mit PS, Pass-Abfahrt
Pilgern mit PS, grandiose Aussichten
Pilgern mit PS, grandiose Aussichten
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2022 | Mähren (Tschechien) | Tour-Tagebuch

Beitragsseiten

Tagebuch der Teilnehmer an der Motorrad-Pilgerfahrt "Mähren (Tschechien)"

25.06. – 03.07.2022

Vortreffen in Günne, Sonntag, 12. Juni 2022

Diese unsere Reise begann mit dem Vortreffen am 12. Juni 2022 in der Nähe vom Möhnesee.
Unter den Anwesenden waren auch Gäste, die nicht mitfahren. Zur Freude aller – dieses Mal sogar 3 Personen – eine davon war Marianne und die möchte Euch dieses mit auf den Weg geben:
Guten Morgen, liebe Pilgerinnen und Pilger.
Beim Vortreffen sagte Conny: Aus besonderem Anlass bekommt heute als erstes Marianne unser Tagebuch, weil – wie vielen bekannt – Heinz sehr gern ein Vorwort schreiben lässt (von Marianne).
Meine Wünsche für Euch:
- eine gute, unfallfreie Reise
- schöne Strecken
- alles fürs leibliche Wohl
- aufbauende und motivierende Nachticker-Runden
- und eine große Portion Vorfreude für die nächste Pilgertour

Und jetzt zu meinen Gedanken:
Was ist Pilgern?
Ich darf mal den Text von Hape Kerkeling in ein wenig geänderter Form zitieren:
Wandern (für uns Motorrad fahren) bedeutet vor allem ruhiges Vorankommen.
Pilgern ist ein bewegtes Innehalten.
Wandern (für uns Motorrad fahren) ist die äußerliche Unternehmung.
Pilgern ist der innerliche Vorgang.

Oder, anders ausgedrückt:

  • man wandert mit den Motorrädern
  • aber man pilgert mit dem Herzen!

Als Pilger geht es darum, Frieden mit sich selbst zu schließen. Der innere Habicht beendet endgültig die Jagd auf die innere Feldmaus. Alle weiteren Friedensverträge mit der Welt, den Menschen und Gott ergeben sich ganz konsequent daraus.
Pilgern ist die Suche nach Gott!
Und wer nach Gott sucht, wird unweigerlich über das eigene Ich stolpern.

Und so wie es Hape Kerkeling hier beschreibt, ist es mir ergangen bei meiner ersten Pilgertour 2018. Dass ich von einer mir noch unbekannten Frau in den Arm genommen wurde und höre dann: Du gehörst zu uns
Oder
von einem sehr kräftigen Herren am Ende des Vortreffens herzhaft umarmt wurde und der mir dann sagte: wunder’ dich nicht, wenn die Pilgertour zu Ende ist und es heißt ‚Abschied nehmen’, dass dann Tränen kullern.

Naja - habe ich gedacht – die können eine Menge erzählen, schauen wir mal….
Und ich kann Euch sagen, es ist genauso gekommen!

Für das Erlebte bin ich bis heute sehr, sehr dankbar und wünsche allen Erst- sowie Wiederholungstätern eine genauso schöne Pilgertour, wie ich sie haben durfte.

Danke, dass ich heute dabei sein darf.

HeinzS

 


1. Tag / Samstag, 25.06.2022

Hillige Seele – Hotel Kammweg

Guten Morgen,
ich bin Flora und darf mit Euch jetzt diese Tour fahren. Es geht nach Tschechien, einem Land, in dem es mal Menschen aus Sudeten gab. Es geht nach Böhmen und Mähren. Ich freue mich auf die schönen Straßen und da gibt es auch dunkle Wälder. Das macht mir ein bisschen Angst, aber Ihr seid ja mit mir unterwegs.
Jetzt stehen wir in der Sonne vor der Kapelle „Hillige Seele“ und beginnen mit dem Zündfunken oder besser: es beginnt mit mir, denn Heinz und Marianne haben schon vor der Tour ihre Gedanken aufgeschrieben.
Dann geht es für mich in den Kreis und ich suche mir Rainer als Reisepartner für heute aus.
Ich bin in der Gruppe von Mike, mit Heike, Heinz, Ralf, Rainer und Willi.

Nach einer kurzen Vorbesprechung geht es los. Zunächst Richtung Weser, wo wir an der Fähre in Hemeln eine Pause machen. Dann geht es weiter. Bei Dransfeld hat Mike eine Besonderheit für uns: eine kleine Schotterstraße. In der riesigen Staubwolke, die wir erzeugen, können wir vom Vorfahrenden nur noch den blassroten Punkt des Rücklichts erkennen. Dann ging es aber wieder auf den bekannten kleinen Straßen weiter. Auch manchmal durch Wälder. Das ist gar nicht so schlimm, sondern sogar richtig schön.
Am Nachmittag machten wir Halt bei einem Feuerwehrfest. Die Jugendfeuerwehr in Teutleben feierte ihr 10-jähriges Bestehen und die Kleinen übten in unterschiedlichen Spielen ihre Fähigkeiten. Gestärkt mit Würstchen und Getränk machten wir uns auf das letzte Teilstück des Tages.
Mir kam der Tagesimpuls wieder in den Sinn. Was sind deine Sehnsüchte?
Irgendwie zündete das heute nicht so bei mir. Sicher, ich habe Träume und Wünsche, aber Sehnsucht? Erst in der Nachbesprechung wurde mir dann der entscheidende Hinweis gegeben:
In Sehnsucht steckt die Aufforderung „such“. Ich suche ein Ziel und sehne mich danach, es zu erreichen. Zunächst muss ich es aber erst definieren, erkennen, benennen. Ist die Sehnsucht das Gefühl, das Ziel noch nicht genau umrissen zu haben? Wenn es noch in Schleiern vor einem liegt? So wie die blassen Rücklichter bei unserer Schotterstrecke?
Ich denke, mit dieser Frage schließe ich den Tag sozusagen offen gelassen ab.
Morgen geht es mit neuen Zielen weiter auf der Reise.

Eine gute Nacht und bis morgen, Flora!

RainerH

 


2. Tag, Sonntag, 26.06.2022

In kleiner Gruppe stehen wir vor dem Hotel am Rennsteig unter postkarten-blauem Himmel im Schatten einer Kastanie um unser Helmkreuz.
„Loslassen“ ist das Stichwort des Zündfunkens. Was will ich loslassen, was behindert mich, was will ich loswerden?
Eine interessante Frage für die Zeit „unter dem Helm“.

Auf interessanten Straßen und Sträßchen rollen wir durch Thüringen, erreichen den Freistaat Sachsen, fahren durch das Erzgebirge. Mittlerweile haben wir 28°C.
In vielen kleinen Orten zeugen nett renovierte Loren und Hinweise auf Besucher-Bergwerke von der bergmännischen Vergangenheit dieser Region und große, aber verfallene Fabrikgebäude und verfallene Besitzer-Villen lassen die ehemalige industrielle Bedeutung erahnen.
Meterhohe Weihnachtspyramiden und zahlreiche Holzrundbögen und Hinweise auf Glasbläsereien zeigen was heute zählt.

Was will ich loslassen, oder besser; was will ich loswerden ?
Abgesehen von eher unwichtigen Dingen, z.B. ein paar Zentimetern Bauchumfang und schon deutlich wichtigeren Dingen wie unangenehmen persönlichen Eigenschaften:
Was ich wirklich loswerden möchte sind die wiederkehrenden Zweifel im Umgang mit dem Göttlichen, meinen Blick auf die Widersprüchlichkeiten unserer Glaubenslehre.
Den Stein, den wir alle beim Zündfunken erhalten haben, um mit ihm symbolisch etwas abzuwerfen, habe ich in einer schönen Pause mit Eiskaffee liegenlassen.
Ein Stein ist mir dabei nicht vom Herzen gefallen, aber beim Weglegen habe ich um Geduld gebeten und um ein kleinwenig „Erleuchtung“.
Und die soll sich ja beim Pilgern gelegentlich einstellen.

MartinO

 


3. Tag, Montag, 27.06.2022

Guten Morgen, liebe Flora!
Hast du auch so gut geschlafen? Na dann ist doch alles klar!
Mit dem morgendlichen Zündfunken in Bärenfels im Bundesland Sachsen starten wir gemeinsam einen neuen, sonnigen, erfüllten Tag.
Heute soll es vom Erzgebirge Richtung Riesengebirge nach Tschechien gehen.
Ich werde die Ländergrenzen meiner Heimat Deutschland verlassen. Was bedeutet das für mich? Ich werde eine neue Währung kennenlernen. Eine neue Sprache hören, die mir nicht vertraut ist. Menschen beobachten, die mit anderen Regeln und Werten verbunden sind. Mir fallen die kleinen Orte mit den verlassenen oder zerfallenen Häusern auf, die Namen der Orte und Straßen, die ich nicht lesen oder zuordnen kann. Die Geschäfte, die nicht Aldi, Lidl oder Baumarkt heißen, sondern andere Namen tragen.
Alles Neue fühlt sich für mich erst einmal fremd an.
Dann fallen mir die winkenden Kinder am Straßenrand auf, die hilfsbereiten Bauarbeiter an einer Baustelle, die freundlichen Menschen, die uns bei einer Straßensperre den Weg zeigen, um uns auf den richtigen Weg zu bringen.

Alte Wege zu verlassen, um neue Wege zu beginnen, bedeutet für mich, meine eigenen Grenzen zu erweitern. Mutig das Unbekannte anzuschauen und Stück für Stück neue Erfahrungen, Begegnungen, und ein offenes Herz für das Andersartige zu bekommen.
Das schafft Verständnis, Verbindung und Vertrauen.
In der Gemeinschaft sind wir alle miteinander verbunden.
Grenzen erweitern sich oder lösen sich auf.

Welch ein Geschenk !!!

SabineD

 


4. Tag, Dienstag, 28.06.2022

4. Tag, Spindlermühle – Peras

Liebe Flora, liebe Pilger!

Ein neuer Tag bricht an, und heute Abend ist schon fast die Hälfte unserer Reise vorbei.
Ich war sehr gespannt, was dieser Tag bringen würde, denn als Fahranfänger gibt es jeden Tag viel zu lernen.
Nach der gestrigen Hitzeschlacht bei 33°C stehen wir heute morgen beim Rübezahl im Garten und machen unseren Zündfunken. Die Wetter-Apps sind sich nicht einig, ob es regnen wird.
Ich befürchte aber, dass wir einen nassen Popo bekommen. Dem sollte nicht so sein, dafür bin ich dankbar.

Als ich vor meinem Motorrad stehe und es belade, stelle ich überrascht fest:
Heute ist der dritte Tag, an dem ich aufgewacht bin und mein Herz nicht aufgeregt lospolterte, weil es gleich aufs Motorrad geht.
Ich fühle mich sicher und geborgen bei den Pilgern. Ihr helft mir bei den Dingen, die ich noch nicht so gut kann. Ihr fordert mich auch und zieht mich mit. Genau das hatte ich mir für diese Reise gewünscht, und dafür danke ich euch allen von Herzen.

Unsere Fahrstrecke bietet heute alle Facetten. Verkehrszeichen werden großzügig interpretiert. Sperrung in 5.800 m. Wir gucken erst einmal. Nach kurzer Diskussion lässt man uns passieren, und ich fahre das erste Mal Offroad. Neben uns 1,5m Abbruchkante, Schotter, Staub, Schlaglöcher, das volle Programm. Ich schaffe es, ohne Probleme diese Strecke zu fahren, bin unendlich stolz.
Beim Picknick stelle ich fest, dass wir gerade in Polen sind und wundere mich. Polen? Was habe ich verpasst? Nun gut, jetzt war ich auch mal in Polen. Wir fahren Straßen, die voller Splitt sind, sehr anspruchsvoll. Wunderbare Strecken, durch eine Ebene, dann kommen wieder die bewaldeten Berge in Sicht. Herrlich!
Eine 7,7km lange, neu ausgebaute Serpentinenstrecke begeistert uns so sehr, dass einige noch mal hinunter- und wieder herauffahren. Sie sind schon fast ekstatisch, als sie wieder oben sind. Auf dem Warnschild sind doch wirklich Sensenmänner abgebildet!
Der höchste Punkt lag heute bei 1.036m und bei Temperaturen zwischen 17°C und 24°C fahren wir entspannter als gestern.
Ich bin gespannt, was die restlichen Tage noch für mich bereithalten. Wenn eine müde Phase kommt, hilft Singen oder Summen. Mir kommt immer wieder ein Titel von Heinz Rudolf Kunze in den Sinn:
„Ich geh’ meine eigenen Wege, ein Ende ist nicht abzusehen.
Eigene Wege sind schwer zu beschreiben, sie entsteh’n ja erst beim Geh’n.“

In diesem Sinne: Ich freue mich auf den weiteren Weg mit den Pilgern !

Eure MartinaP

 


5. Tag, Mittwoch, 29.06.2022

5. Tag, im Hotel Peras in Ludvikov

Hallo Flora, hallo Pilger!

Es hat sich ergeben, dass wir, du Flora und ich, diesen Tag noch einmal gemeinsam verbringen. Wir feiern das Bergfest im Ort und nicht auf dem Motorrad. Alle anderen fahren, aber wir nicht.
Ich war gestern etwas erschöpft, und unsere Grenzen waren ja schon Thema eines Impulses. Ich hätte fahren können, ja, aber ich hatte Bedenken, dass ich wieder so erschöpft ankomme. Diese Grenze wollte ich nicht übertreten - man muss das Glück nicht herausfordern - und es liegen noch 4 Tage vor uns.
Ich will in den nächsten Ort, Karlova Studanka. Die Dame an der Rezeption spricht kein Englisch, aber ich verstehe, dass ein Bus fährt, den man nur mit Kronen bar bezahlen kann. Geld wechseln sie im Hotel nicht, also mache ich einen Spaziergang in den Ort. Wunderschöne Holzgebäude, teils sehr groß, teils kleine Pavillons, ein schöner Park. Zeit, die Seele baumeln zu lassen. Ich hole Kronen aus dem Automaten, damit ich mit dem Bus zurückfahren kann. Die Briefmarke für die Postkarte muss in der Post gekauft werden. „Posta“ steht am Gebäude, leicht zu finden, sieht aber irgendwie komisch aus. Ich gehe durch die Tür, und anscheinend ist es ein Hotel. Der Posteingang ist um die Ecke. Dort bekomme ich die Marke.
Wieder im Hotel habe ich den Pool für mich alleine. Danach will ich Tagebuch schreiben, aber die Pilger fahren gerade vor. Also erst austauschen, wie der Tag war.
Schade, dass ich heute nicht dabei war.
Gut, dass wir morgen wieder zusammen fahren.
Jetzt müssen wir pünktlich im Restaurant erscheinen, also Schluss für heute.

Bis morgen,

MartinaP

 


6. Tag, Donnerstag, 30.06.2022

Hotel Peras – Hotel Gold, Chotoviny

Guten Morgen!
Heute stehen wir zu 13 um das Helmkreuz. Jan ist mit dabei, ein niederländischer Motorradfahrer. Er hatte eine Tour durch die Tatra gemacht und ist nun auf dem Rückweg. Am Vorabend hat er sich zu uns gesellt und er wurde gleich mit der Weise bekannt gemacht, wie wir als Motorradpilger unterwegs sind. Nebenbei hatte er auch noch Geburtstag, was mit einem kleinen Ständchen honoriert wurde. Alles das hat ihn dann wohl so interessiert, dass er um 9 Uhr zu unserem Zündfunken da war.

Dieses Mal gab es keine einzelne Aufgabe, sondern aus dem Text „Jedem das Seine“ wurde reihum von jedem eine Zeile verlesen. Diese Zeile sollte man mit sich nehmen und bewegen.
Es war das Verhältnis von Ruhe und Körper dabei, oder auch das zum Nachbarn. Ich sprach mit der Schlusszeile unsere Dankbarkeit über die Gegenwart des Schöpfers aus.
Dann ging es los auf die Motorräder und wir fuhren los. Heute ist es anstrengend zu fahren. Mal ist es eine schlechte Straße oder ein Linienbus, der das Fortkommen behindert. Es läuft einfach nicht flüssig. Ein Tankstopp weckt alte Erinnerungen. Hier waren wir schon mal vor 5 Jahren auf der Tatra-Tour. Beim Tanken fuhr Jan (der Gast vom Zündfunken) noch mal grüßend an uns vorbei. Es ging weiter Richtung Tabor und nach dem Mittag ging es geschmeidig und zügig voran.
Gegen 17:30h erreichten wir das Hotel und die freundliche, unaufgeregte Art der Begrüßung, das tolle Ambiente des Hauses, ließen sofort die Strapazen des Tages vergessen.
Nachdem auch die zweite Gruppe eingetroffen war, hatten wir einen herrlichen Abend auf der Terrasse, von Kastanienbäumen eingerahmt.

In dieser Gemeinschaft lässt sich die Anwesenheit des Schöpfers leicht verspüren.
Danke, dass er auch da ist, wenn es anstrengend ist.

RainerH

 


7. Tag, Freitag, 01.07.2022

„Der Himmel geht über allen auf“
Hotel Gold, Chotoviny – Weisses Ross, Konnersreuth

Guten Morgen!
Selten hat ein Lied so gut in den Tag gepasst, wie “Der Himmel geht über allen auf…“.
Genau mit diesem Lied begann der Freitag unserer Pilgertour, besser gesagt war das Lied Teil des Zündfunkens auf der Terrasse des Hotels Gold, Chotoviny.
Mit Blick auf den in Nebelschwaden eingehüllten, geschichtsträchtigen Ort Tabor.
Der Impuls des Tages hatte Momente zum Inhalt, bewegende, beeindruckende, besondere, je nachdem. Ein Thema zwischen Sitzbank und Helm.

So starteten wir um 9:30h frohen Mutes in den Tag, das Lied noch im Ohr. Der Weg führte uns auf kleinen, bewegenden Straßen zur Geisterkirche nach Lukova.
Doch zuvor hatte ich auf dem Weg einen „bewegenden Moment“. An einem stillgelegten Bahnübergang, den ich zügig überqueren wollte, war im Laufe der Zeit eine Rampe entstanden und es hob mich 30cm aus dem Sattel: ein bewegender Moment.

Wir erreichten die Geisterkirche. Während der Führung erlebten wir alle beeindruckende oder auch „schaurige“ Momente. Es war ein gelungener Aufenthalt. Gelungen war auch die Weiterfahrt, die uns allen sehr gefallen hat.
Herzlichen Dank, Mike!
So erreichten wir gegen 17:30h Konnersreuth, den Gasthof „Zum weißen Ross“, wo wir gastfreundlich empfangen wurden.

WilliB

 


8. Tag, Samstag, 02.07.2022

Hallo Flora, hallo liebe Pilger!

Heute habe ich die ehrenvolle Aufgabe, meine Gedanken zum Tage aufzuschreiben.
Die Unterkunft „Weißes Ross“ hat mit gutem und herzlichem Service gepunktet. Der Zündfunke in der nahen Kirche im Barockstil war ein beeindruckendes Erlebnis.
Gut ausgeruht und mit dem Nachhall von „Hallelujah“ in den Ohren und im Kopf starten wir zu dem letzten gemeinsamen Fahrtag in dieser Konstellation gen Heimat.
Das Wetter ist uns wohlgesonnen. Frisch und fröhlich durchs Land: sattes grün, helles gelb und viele frisch gemähte Heuwiesen säumen unseren Weg. Die Straßen sind breit und gut geteert und …. kurvig!
Ein kleiner Stopp zum Leberkäs-Semmel-Einkauf… die Fleischerei ist bekannt und „rettet Mike den Tag“.
Ein langer Stopp auf einem Wanderparkplatz. Rainer schenkt mir die Möglichkeit, ein Stück des Weges auf seiner großen GS zu fahren. Dafür einen besonderen Dank!
Dieses Highlight wurde von einem Besuch der „Wüstenkapelle“ noch getoppt.
Die Weiterfahrt gestaltete sich so schön wie am Vormittag und Morgen. Die Straßen waren gut. Nur eine kleine Passage einer schlechten Wegstrecke ließ mich kurz von den Straßen in Tschechien und Polen träumen.

Mein Resumée:
„Wenn einer eine Reise tut…..“
Ja, ich habe viel zu erzählen. Eine Reise mit PmPS ist schon etwas Besonderes. Die Gemeinschaft ist besonders. Meine ganzen Eindrücke und Erlebnisse hier aufzuschreiben gelingt mir nicht. Diese Reise hatte alles:
Wetter: von ganz warm bis ganz nass
Straßen: von ganz schlecht (wobei schlecht im Auge des Betrachters liegt) bis ganz gut
Berge: hoch hinaus auf ca. 1.100m bis unter 400m
Gegend: ganz schön edel bis ganz arm; ganz laut bis ganz still
Hotels: von ganz nett bis super-freundlich

Ich bin zufrieden und dankbar, dass ich das alles erleben durfte und ich werde wiederkommen zu den Pilgern, wenn ich die Möglichkeit bekomme.

In diesem Sinne einen herzlichen Dank an Alle und einen besonderen an Martina: es war so schön mit Dir als Zimmergenossin. Für Alle eine gute Zeit und immer eine handbreit Asphalt unter den Reifen.

Eure Heike-MariaW

 


9. Tag, Sonntag, 03.07.2022

Liebe Flora, liebe Pilger!

Es ist soweit: der letzte Tag unserer Pilgerreise ist angebrochen.
Morgens auf dem Balkon die warmen Sonnenstrahlen genossen, ein letztes Mal gemeinsam gefrühstückt und um 9 Uhr zum letzten Mal gemeinsam den Zündfunken „gezündet“.
Nach dem Zündfunken verbrachten wir noch eine Weile auf der Terrasse des Landgasthofs Rhönsicht: es kam die Zeit des Abschieds. Alle lagen sich in den Armen und es war schwer, Abschied zu nehmen.
Wir hatten wieder einen Gast: Frank kam extra vorbei, um Heike-Maria abzuholen. Die Beiden wollten gemeinsam nach Hause touren. Es bildeten sich auch neue Gruppen, weil wir in unterschiedliche Richtungen fuhren.
Für Sabine, Thomas und Heinz ging es direkt nach Hause. Willi, Ralf, Martina, Martin und Rainer fuhren zur Hilligen Seele, um sich dort zu verabschieden, wo die Tour vor 9 Tagen begann.
Conny, Mike und ich fuhren Richtung Möhnesee.

Auf dem Weg bei schönem, sonnigen Wetter besuchten wir noch das Schloss Eisenbach in Lauterbach-Frischborn. Später gönnten wir uns noch eine Kaffeepause in einer Bäckerei.
Es war noch einmal eine schöne Tour mit unseren beiden Tourguides, wobei wir heute Mike folgten. Angekommen in der Drüggelter Kapelle „schmetterten“ wir noch einmal „Laudate omnes gentes“ und reflektierten noch kurz den Tag.
Nachdem ich mich von den beiden verabschiedet hatte, fuhr ich die letzten Kilometer alleine.
Musste dabei über die vielen Eindrücke der letzten Tage nachdenken, über die vielen interessanten Menschen, die ich in den letzten 8 Tagen kennenlernen durfte.

Nach ca. 2.630km war diese Pilgerreise für mich zu Ende.
Schön, dass ich dabei war!
Danke, dass ich Euch begleiten durfte!
Bis zum nächsten Mal!

Viele liebe Grüße,

Thomas(Tomek)G

 

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