Neue Erfahrungen für Gashand, Geist und Seele

Pilgern mit PS, Helmkreuz am Morgen vor dem Zündfunken
Pilgern mit PS, Gruppe auf einer kleinen Passstraße
Pilgern mit PS, in den Bergen unterwegs mit dem Motorrad
Pilgern mit PS, Abschied beim Start
Pilgern mit PS, Passanfahrt,  es wird spannend
Pilgern mit PS, eine Gruppe unterwegs
Pilgern mit PS, Serpentinfahrten
Pilgern mit PS, Anfahrt zum Hahntennjoch
Pilgern mit PS, Gruppenpause
Pilgern mit PS, Weidevieh auf der Straße
Pilgern mit PS, Pass-Abfahrt
Pilgern mit PS, grandiose Aussichten
Pilgern mit PS, grandiose Aussichten
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2021 | Spurensuche Klöster, Maria, Schwarzwald| Tour-Tagebuch

Beitragsseiten

Tourtagebuch der Pilgern mit PS Fahrt "Spurensuche Klöster, Maria, Schwarzwald"
12. – 18. September 2021

Liebe Mitpilger*innen,
heute geht es endlich los. Spurensuche Maria. Was erwarte ich von dieser Tour:

 Ich wünsche mir
- Neue Erkenntnisse
- Aufklärung
- Neue Denkanstöße
 Für uns als Gruppe wünsche ich mir
- Möglichst trockene Straßen
- Kein Split
- Dass alle wohlbehalten ans nächste Ziel kommen
 Wie kann man einem Außenstehenden erklären, was wir tun:
Ich könnte mir vorstellen, wenn Wilhelm Busch ein Biker wäre, hätte es wie folgt lauten können:

Ein Pilgertag frei nach Wilhelm Busch
Mal nachgedacht – dann kam die Frage
was schreib` ich auf von diesem Tag.
Wie in manch´ früherem Jahr
trifft sich heut` die Pilgerschar.
Mit Getöse und Tara
Hurra jetzt ist der Letzte da.
Begrüßt, geherzt und wieder erkannt
und reich´ dem Nächsten noch die Hand.
Der Begrüßung frohe Worte
heißt uns Willkommen hier vor Orte
Den Helm in der Hand
zum Kreuz gelegt
der Kreis sich zum Gebet bewegt.
Die Uhr schlägt zur 9-ten Stunde
es wird echt ruhig in unserer Runde.
Ein Laudate für den Herren,
so starten wir am Morgen gern.
Mit Gottvertrauen in den Tag
So geht es los auf große Fahrt.
Nun lasst uns nicht mehr länger warten,
die „Bande“ möchte endlich starten.
Den Motor an, den Gang legt ein,
die Straße wird jetzt unser sein.

Nach Pilgermanier ordentlich und nett
fahren sie hintereinander akkurat und adrett.
Froh gestimmt, die Hand am Gas
so macht das Fahren besonderen Spaß.
Ob Straße groß – ob Wege klein,
ein paar Kurven müssen sein.
Zur Mittagszeit – oh welche Not,
einer schreit nach Wurst und Brot.
Ein anderer sagt – mir ist nur heiß,
ich hätte gern ein großes Eis.
Manch Wort – ihr mögt verzeihen,
ich braucht´ es für den nächsten Reim.
Des Abend aller erste Zier,
ist unser kühles Ankomm-Bier.
Frisch geduscht und gestärkt,
jetzt wird noch einmal aufgemerkt:
Einmal in sich gehen und nachgedacht,
was hat mir dieser Tag gebracht:
Ein Schöner war´s, den möchte ich loben
und dafür geht mein Dank nach oben.
Zum Schluss ein Satz sei noch gereimt,
die Freude am Fahren uns hier vereint.
Mit Gottes Hilfe einen guten Start,
ich wünsch´ uns allen eine gute Fahrt.


Heinz


1. Tag (Sonntag, 12.09.2021)

Von Werl zum Kloster Höchst (Höchst im Odenwald)

Respekt, lieber Heinz, für deinen Tagebucheintrag von gestern. Ich hab' mir für heute vorgenommen, die Messlatte ein gutes Stück nach unten zu verschieben und bin sicher, ich schaffe das!
Der Reihe nach:
Start der Tour gestern mit dem Gottesdienst in der Wallfahrtsbasilika Werl.
Schon beim Betreten der Basilika („vorne links ist für die PS-Pilger reserviert“ wird mir gesagt) erlebe ich das erste Gänsehaut-Gefühl.
Kerzenschein in der festlich geschmückten Kirche, und wir PS-Pilger werden extra herzlich begrüßt und mehrfach – auch in der Predigt – erwähnt.
Der Priester gibt uns den Segen für eine unfallfreie Pilgertour. Er erwähnt auch, dass wir natürlich auch unter dem Schutz des heiligen Christophorus stehen und auch unter dem Schutz der Gottesmutter Maria, die am 12. September Namenstag hat.
Ein für mich sehr schöner Gottesdienst, in dem es um Namensgebung geht. Assoziieren wir nicht alle mal mehr oder weniger mit bestimmten Namen bestimmte Verhaltensweisen?

Also, wenn ich demnächst einen Heinz kennen lerne, frage ich ihn nach seinen Gedichten!
Dann wieder – zum wiederholten Male für mich in katholischen Gottesdiensten – mein Problem. Die Dame – ich nehme an vom Pfarrgemeinderat – überreicht mir „den Leib Christi“ in Form einer Oblate. Mir – dem Protestanten. Darf Sie das?
Darf der Priester mich zur Eucharistie zulassen?
Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, aber ich glaube nicht.
Ich kaue die Oblate nicht als Protestant, sondern als Motorradpilger!
Das beruhigt mein Gewissen.

Auf dem Werler Marktplatz segnet der Priester mit dem Aspergil unsere Motorräder.
Wir starten unter dem Schutz der vielen ausgesprochenen Segen – und von Friedhelm und Regina soll ich auch grüßen.
Anne hat eine schöne Strecke ausgesucht – über Winterberg.
Weil heute so viele Kilometer abzureißen sind, ist auch ein kleines Stück Autobahn dabei und etwas Landstraße. Aber auch sehr viele und sehr schöne Kurven.

Von meiner Gruppe bin ich begeistert! Zum ersten Mal fahre wir in dieser Konstellation, und es ist, als hätten wir noch nie was anderes gemacht. Toll!
Wir fahren gerade durch Lieblos. Nee Freunde, ich bin grad dabei mich auf´s Pilgern einzulassen. Da kann ich solche Namen nicht gebrauchen. In Wasserlos fahren wir auf die Autobahn.
Im Kloster Hoechst erwartet uns ein einfaches aber völlig ausreichendes Abendbrot mit einer erfrischenden Dusche. Und dann? Lichterzauber im Innenhof des Klosters. Hunderte Kerzen tauchen das Kloster in festliches Licht und die Mitarbeiter des Klosters stellen 1000 Jahre Klosterleben vor. Unterbrochen durch musikalische Einlagen der Dekanatsmusiker*innen.
Ein festlich schöner Abend!

Tim, Sabine und Heinz dürfen hier das Projekt „Pilgern mit PS“ vorstellen und wir PS-Pilger singen allen Klosterbesuchern „Laudate ommes gentes“ vor.
Einige Gäste bedanken sich dafür. Für mich ein weiterer Gänsehautmoment.

Am heutigen Tag war nichts alltäglich. Alles war besonders. Dafür Danke.
Danke an Anne und meine Truppe, danke an den Priester in Werl, danke an die Verabschieder, danke an euch alle, danke für den gestrigen Abend an die Mitarbeiter des Klosters und danke an – ihr wisst schon!

Martin

 


2. Tag (Montag, 13.09.2021)

Von Höchst zum Kloster St. Trudpert (Münstertal, Schwarzwald)

Geiler – Sorry dafür – wird es nicht mehr. So meine Einschätzung nach dem gestrigen Abend.
Die Messlatte - um dieses ominöse Ding noch mal zu bemühen - liegt zugegeben dieses Jahr zu Beginn recht hoch.
Aber Schluss jetzt damit – ich werde diese Lanze für uns brechen und so jedem Tag aufs Neue die Chance geben etwas Besonderes zu werden (so ganz frei nach Marc Twain).

Mit etwas Wehmut brechen wir bei strahlendem Sonnenschein aus dem Kloster Höchst auf. Nicht ohne von der Pfarrerin mit entsprechendem Input für den Tag versorgt worden zu sein. Wir fahren ein gutes Stück gemeinsam in der „großen“ Gruppe bis wir Höchst und die anliegenden Orte hinter uns gelassen haben. Wir kommen durch den Ort „Etzen-Gesäß“. Elzen-Gesäß, wenn auch etwas orthografisch unkorrekt ein Omen für den Tagesverlauf dieser längsten Etappe der Spurensuche, denke ich?
Wir werden sehen.
Wir brauchen einige Zeit und Nerven, bis wir uns durch den Verkehr gewühlt haben und freies Gelände unter die Räder nehmen können.
Die schöne Landschaft fliegt nur so dahin, bis meine Blicke und Gedanken an einer Werbetafel hängen bleiben. Bleiben sie in der Spur, steht da.
Ich lächle in mich hinein und denke „wie passend“. Bleiben Sie in der Spur. Der Gedanke lässt mich nicht los. Eigentlich auch sehr anmaßend, echauffiere ich mich in Gedanken. Vielleicht möchte ich gar nicht in der Spur bleiben?! Vielleicht bin ich auf der falschen Spur und die Abzweigung vor mir führt mich auf einen Weg, der gar nicht für mich vorgesehen ist.
Oder anders, vielleicht sollte ich meine Spur mal wechseln um auf die richtige zu kommen.
Bleiben Sie in der Spur: Das mache ich, wenn ich das Gefühl habe, dass es die meine ist.

Der weitere Tagesverlauf ist schnell berichtet. Wir kämpfen uns durch dichten Stadtverkehr, wechselnd mit tollen Kurven und Waldstrecken, die mich vor Freude jauchzen lassen unter meinem Helm. Unzählige Straßensperrungen müssen wir umschiffen. Zu guter Letzt reicht es unserem Guide und wir fahren durch die Baustelle durch.
Erschöpft und glücklich erreichen wir das Tagesziel St. Trudpert.
Ach, wie war das jetzt mit „Etzen-Gesäß“ und dem Omen?
Ich sag mal teilweise richtig. Kommt eben auf die richtige Spur an.

Christian

 


3. Tag (Dienstag, 14.09.2021)

St. Trudpert – Lioba, Rundfahrtag

Na, da hab ich jetzt ja wieder was angefangen.
Nachdem das Tagebuch sich schwindelig gereist hat, ist es bei mir gelandet. Soll wohl so sein.

Wir fahren wieder bei feinstem Wetter los – Richtung Freiburg i. Breisgau, den Statistikern nach die Stadt mit den meisten Sonnenstunden in Deutschland. Kann hinkommen, heute ganz sicher. Was ich nicht wusste ist, dass die Stadt sich auch das Siegel der „grünsten“ Stadt Deutschlands gegeben hat.
Merken wir dann aber schnell, als es nahezu vollständig in Tempo 30 durch die Stadt geht (natürlich nicht ohne die obligaten Straßensperrungen, die wir auf dieser Tour anzuziehen scheinen). Sei’s drum.

Wir erreichen das Kloster Lioba, welches von Benediktinerinnen geführt wird, und von uns heute besichtigt wird. Natürlich erreichen wir das nicht direkt, sondern ganz freiburgerisch über neu geregelte Verkehrsführungen.
Wir wurden von Sr. Edith begrüßt, und das auf eine so herzliche und authentische Art, dass ich sie gleich umarmen könnte. Sie führt uns mit einer solchen Lebendigkeit und Freude durch das im toskanischen Stil erbaute Kloster, dass ich förmlich an ihren Lippen klebe und die Zeit wie im Fluge vergeht.
Die Frau könnte mir auch das Tagungsprogramm des Philatelistenkongresses vorlesen und ich würde fasziniert zuhören.
Wieder einmal begegnet mir ein Mensch, der Lebendigkeit und Freude im praktizierten Glauben, und der die Suche nach Gott mit jeder Faser seines Körpers ausstrahlt. Ich habe noch Gelegenheit, mit der Äbtissin einen kurzen Wortwechsel zu führen. Dieses Gespräch entwickelte sich wie folgt: Wie sind Sie hierhergekommen? Übers Schauinsland? Ich, der bis dato davon noch nie gehört hatte, antworte leicht verunsichert: Äh, nee, ich glaub nicht. Wo ist denn das? Für eine Sekunde entgleiten der guten Frau die Gesichtszüge, bevor sie sich mit einem extra freundlichen Lächeln an mich wendet: Was sagten Sie, wo kommen Sie her? …

Nachdem wir mit unseren Motorradklamotten durch das Wohnzimmer der Schwestern gestiefelt sind, beenden wir die Führung durch das Kloster und wenden uns dem 2. Teil des Tages zu. Unserer Suche nach Lebendigkeit und Freude im praktizierten Motorradfahren. Kurz darauf mache ich dann Bekanntschaft mit diesem sagenhaften „Schauinsland“ und verstehe nun auch, warum mich die Äbtissin als Motorradfahrer vermutlich als leicht grenzdebil eingestuft hat.
Ein Kurvenparadies tut sich vor mir auf und ich kann das in freier Fahrt in vollen Zügen genießen. Oben angekommen, würde ich am liebsten direkt noch mal runter und wieder rauf.
Jedoch treibt uns die Sorge um unser leibliches Wohl voran. Oben am Schauinsland ist es uns zu touristisch und wir fahren weiter.
Wie sich herausstellt, ist es seit (oder wegen) Corona nicht so einfach, irgendwo einzukehren. Allerorten fehlt es an Personal und so finden wir erst einige Zeit später ein passendes Café. Auch hier ist Self-Service angesagt; der Kuchen ist jedoch vorzüglich, und die Portionsgröße würde anderswo schon als eigenes Büffet angeboten werden.

Auf unserer weiteren Tour kommen wir durch das Glottertal. Spontan erklingt in meinem Kopfradio die Titelmusik einer sehr bekannten Serie und vor meinem geistigen Auge taucht der augenfeuchte Traum aller damaligen Schwiegermütter auf… Sascha Hehn.
Notiz an mich selbst: ich muss mich noch mal an die Aufarbeitung meiner präpapistischen Prägungen machen…
Der Tag endet so spektakulär wie er begonnen hat: mit einer tollen Kurvenräuberei den Belchen hinab.

Schließen möchte ich heute mit einem Zitat von Sr. Edith: Vor Gott sind wir nicht nur Geistwesen, sondern Menschen aus Fleisch und Blut.

Christian

 


4. Tag (Mittwoch, 15.09 2021)

St. Trudpert – Campus Galli – kein Campus Galli

Der Regen am Morgen erinnert mich an Forrest Gump: Regen mit großen Tropfen, Regen, der von der Seite kam, manchmal sogar Regen, der von unten zu kommen schien.
Ich gehörte zur Gruppe der „Nicht Campus Galli Fahrer“.
Nach dem Zündfunken wünschen wir den Anderen gute Fahrt, bleibende Eindrücke und gesunde Heimkehr.
Nach einem faulen Vormittag (ein bisschen Schlaf nachholen) treffen wir uns um 14 Uhr zur Klosterführung, die Christian organisiert hat.
Herr Wächter ist ehemaliger Mathe- und Kunstlehrer, und er erklärt sehr gerne und sehr viel und sehr gut.

Der heilige St. Trudpert, so beginnt er, war ein Wandermönch auf Missionspfaden, den es um das Jahr 640 herum hier in den Breisgau verschlug.
In diesem heidnischen Land wurde er 643 ermordet und erlangte so den Märtyrerstatus. Das war der Ursprung der Klosterentwicklung, die also inzwischen seit ca. 1400 Jahren andauert.
Im Jahre 1806 wurde der geweihte Ort profanisiert - ein Zustand, der bis 1920 andauerte. Dann kehrten die Schwestern vom Konvent des heiligen St. Josef in diesen Ort zurück. Auf die Frage, wie die Schwestern die Summe aufgebracht hatten, meinte Herr Wächter: „Über Geld schwätzet man net!“
Es liegen aber Flyer im Foyer des Klosters, wo auch diese Frage beantwortet wird. Die Schwestern vom Konvent des Hl. St. Josef übrigens sind sehr eng bei den Lehren Benedikts, also bei den Benediktinerinnen. Ganz nah bei ora et labora. Und Herr Wächter fährt fort und erklärt, dass sich die Orden wie z.B. die Benediktiner Sorgen um ihren Fortbestand machen, weil die Tätigkeiten, die in diesen Orden bevorzugt ausgeübt werden (nämlich soziale Berufe wie Krankenschwester, Erzieherin, Lehrerin, soziale Tätigkeiten), auch sehr gut im säkularen Leben praktiziert werden können. Ich muss nicht in einen Orden eintreten, um sozial engagiert zu sein!
Keine Sorgen macht sich Herr Wächter um den Fortbestand der eher strengen kontemplativen Orden. Dieses abgeschiedene, besinnliche, meditative und auf den Glauben konzentrierte Leben werde weiterhin gesichert werden.
Aber zurück zu den Benediktinerinnen: warum Konvent des heutigen St. Josef?
Mit einem Augenzwinkern erklärt Herr Wächter, die Schwestern hätten ein Herz für Looser! Looser? Ja Looser! Was denn sonst? Josef kommt von Montage und Maria ist schwanger. Hallo?
Herr Wächter berichtet weiter, dass hier bis 1956 Bergbau betrieben wurde – Silber und Erz. Und dass die Grube Teufelsgrund heute ein Besucherbergwerk ist und wegen der guten Luft ein Asthma-Therapie-Stollen.
Drei Dinge haben die Gegend hier im Breisgau zu dem gemacht, was sie ist: 1. Kloster, 2. Bergbau, 3. die reiche Stadt Münster, die sich nach Flutkatastrophen von 1460 und 1538 allerdings nie mehr erholt hat.
Am 24. April 1945 noch wurde Pfr. Strohmeyer von der SS ermordet.
Ich bin froh, an der Führung teilgenommen zu haben, war aber auch froh, als sie beendet war. Das war schon sehr viel Input…

Im Café Kreuz lassen wir die Führung Revue passieren und schwelgen in den „weißt du noch…“ Erinnerungen. Mit Verspätung sind jetzt auch beide Campus-Galli-Gruppen eingetroffen.
Sr. Benedikta erzählt uns am Abend noch einmal das, was Herr Wächter uns nachmittags bereits mitgeteilt hatte. Auch bei ihr – wie übrigens auch bei Herrn Wächter, kommt die Begeisterung für das, was sie tun, voll rüber. Berufung! Wie gestern bei Sr. Edith.
Ein guter Tag – auch ohne Moped fahren. Das ist nicht unbedingt ein Widerspruch.

Martin

 


5. Tag (Donnerstag, 16.09.2021)

Von St. Trudpert – Hotel Hubertus (Tholey, Saarland)

Frankreich empfängt uns mit schönerem Wetter als es in Deutschland herrscht. Warst du schon mal in Frankreich?
Dirk ja…2 x bereits
Ulrich ja…3 x bereits
Harald häufiger in Frankreich gewesen
Anne ganz oft
Conny ganz oft
Reiner ca. 15 x in Frankreich
Martin zum dritten Mal
Priorité à droite – können wir! Rappel = Erinnerung.
Dirk korrigiert! Er ist zum 4-ten Male in Frankreich, 1994 mit dem Moped auf Korsika.
Patrick wird uns gleich verlassen. Er hat eine Info von zu Hause erhalten, die ihn zurückruft.
Komm gut heim Patrick und gib mal Laut, wenn du dort bist.Thomas ist auch nach Hause gefahren. Auch für Thomas: gute Heimfahrt und bis die Tage.

Annes Navi hat frecher Weise in den Vogesen den Dienst versagt. So! Nach dem Motto: „Sieh zu, wie du ohne mich aus Frankreich raus kommst“. Conny übernimmt das Guiding, und wir fahren heute erst hinter Anne, dann hinter Conny so was von schöne kurvenreiche Strecken…ein Traum!
Inhaltlich wird heute nichts behandelt – keine Besichtigung, keine Führung. So konzentrieren wir uns auf´s Fahren, das in unserer Gruppe wirklich super funktioniert.

Aufgabe aus dem Zündfunken: Was lasse ich los, wenn ich auf Tour gehe und das Pendant – worauf freue ich mich – was halte ich fest?
Dietmar: Das normale Leben, auf das Neue, Tour, Unbekannte
Harald: Den Alltag loslassen. Freude auf alte und neue Mitpilger.
Reiner: Stress wird losgelassen. Der Alltag wird nicht vermisst.
Melanie: Freut sich darauf, in 5 Monaten in Rente zu gehen. Das Lästern möchte sie loswerden und loslassen ist schon ein Unterschied. Bei Renteneintritt wird das Vertraute losgelassen, die Kollegen.
Ulrich: Apfelbaum muss noch abgeerntet werden, jetzt sind viele runtergefallen. Das gibt Mus + Saft + Lageräpfel. Ich freue mich auf meine Frau, auf den Garten, auf den roten Boskop in Bielefeld.
Josef: Das Gewohnte loslassen – die Meinung alles muss nach Plan laufen. Man muss auch mal einen neuen Weg gehen. Heute wurde ein Mitpilger losgelassen, unangenehm - der Weg wurde so verändert – nicht der geografische.
Dirk: Gedanken an die Arbeit verschwendet, heute ist das bewusst geworden. Familie weniger – kontaktiert wird weiterhin. Wenn die Kinder das Haus verlassen, dann wird das Thema „loslassen“ aktuell.
Festhalten:
Verbindung zu Josef – kegeln, Moped fahren, Gemeinsamkeiten.
Mitnehmen von der Tour:
- Eindrücke
- Leute getroffen zu haben
- Ob der Spirit ankommt, bleibt abzuwarten. Am 6. Dezember wird Ausschreibung gesichtet.
Jörg: Alltag wird losgelassen. Dem Alltag sich entkoppeln. Auf welche Charaktere treffe ich – wie komme ich damit klar? Das ist meine Hausaufgabe! Das bewahre ich – mit diesen Situationen zurecht zu kommen. Hier übe ich eine neue Rolle aus – kein Papa, kein Kollege, kein Ehemann usw. sondern Mitpilger – eine neue Rolle! Diese Rolle werde ich loslassen müssen – Das ist dann eine neue Erfahrung.
Mit in den Alltag wird genommen: Die Themen der Zündfunken – diese Woche nicht so dominierend. Diese Impulse regen Kreativität aus. Daraus lernte ich: Pilgertouren sind keine Fortsetzungen – auch das ist eine Erfahrung.
Meister Eder sagt dazu: Jedem Ende wohnt ein neuer Anfang inne.

Martin

 


6. Tag (Freitag, 17.09.2021)

Tag in Tholey

Der Traum!
Kennt ihr das? Ihr wacht morgens auf und fühlt euch mit einer Idee, einer neuen Geschichte, einer neuen Aufgabe, Erkenntnis verbunden.
Was haben wohl die Benediktinermönche im Kloster, in der ältesten Kirche Deutschlands geträumt. Konnten sie sich vorstellen, dass aus ihren Träumen eine so beeindruckende Abtei, Kirche über so viele Generationen entstehen würde?
Was haben wohl die Wohltäter der Abtei St. Mauritius zu Tholey geträumt, als sie entschieden haben, finanzielle Mittel der Kirche zu Tholey zur Verfügung zu stellen?

Haben sie gewusst, dass diese Kirche einmal ein Anziehungspunkt für viele Menschen und Pilger sein wird?
Was hat wohl Mabuba Maasoodie und Herr Richter für Träume und Ideen entwickelt um diese wundervollen Fenster mit den beeindruckenden Farben und der christlichen Geschichte mit Leben zu füllen?
Welche Leidenschaft, Berufung und Ausdauer steckt hinter ihrer Arbeit?
Im Kloster St. Lioba fiel mir dieser Spruch in die Hände: Es gibt Zeiten, in denen der Himmel sternenklar ist und es gibt Zeiten, in denen ein Traum den Himmel sucht.
Bis ein Stern sich erbarmt. Bis ein Suchender ihm folgt, weil sein Licht jeden Stein auf dem Weg erklärt. Bis die Suche selbst zum Stern für andere wird.
Ich habe mich gefragt, welche Träume lebe ich?
In dieser Woche habe ich einen Trau mit euch teilen dürfen. Eine Reise mit dem Motorrad in Begleitung von Motorrad-Pilgern, die mir ans Herz gewachsen sind. Danke an euch alle für die erfüllte, lebendige Zeit.

Lebe deinen Traum!

 


7. Tag (Samstag, 18.09.2021)

Spurensuche Maria
MEIN Resümee von dieser Woche: Das Tagebuch hatte es sehr schwer, von den Teilnehmern einen Eintrag zu bekommen. Manch einem fällt es leichter, ein paar Worte zu sagen, als wenige Worte zu schreiben.

Wir konnten uns das Kloster Höchst, das Kloster Trudpert und die Abtei Tholey anschauen.
Die Arbeit, die dort geleistet wird, entspricht keinem 8 Stunden Tag.
In den Führungen wurde uns vieles darüber mit Herzblut vermittelt. Das Lebensalter der Nonnen ist 65 Jahre und aufwärts, so dass man schnell merkt: Es gibt Nachwuchsprobleme. In diesen Unterkünften (die alle für mich TOP waren) gibt es um und nicht ab 18 Uhr Abendessen!

Wir hatten dadurch tagsüber nicht viel Puffer, um unsere Kilometer zu schaffen.
Nicht nur mutiges Äußern von Kritik, sondern auch mutiges Annehmen derselben und Umsetzen von Vorschlägen könnte für Zufriedenheit auf Allen Seiten sorgen.
Trotz einiger Unstimmigkeiten war es für MICH eine schöne Woche.

Rita

 

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