2015 | Dolomiten | Tour-Tagebuch

Tagebuch der Teilnehmer an der Motorradtour in die Karnischen Alpen

20.6. - 28.6.2015


1. Tag (Samstag, 20. Juni 2015), Drüggelter Kapelle – Sankt Wendel

1. Tag 20.6.2015, Drüggelter Kapelle – Sankt Wendel
„Aufbruch“
Seit Tagen liegen Wäschepäckchen auf dem Boden. Was sollte ich auf jeden Fall mitnehmen? Auf was kann ich verzichten? Was ist über? Es gilt, das Gepäck zu optimieren (trotzdem Fehler Nr. 1: mit nur 10 Grad + hatte ich nicht gerechnet).

„Aufbruch“
Was passiert, wenn ich weg bin? Hab ich alles getan, damit nichts Unangenehmes geschieht? Was droht mir, wenn ich wieder zurück komme?

„Aufbruch“
Vorfreude kommt hoch und zeigt sich in einer gewissen Lustlosigkeit am letzten Arbeitstag.

„Aufbruch“
Es geht los, die Fahrt beginnt und plötzlich wird auch  das Fahren selbst zum erneuten Aufbruch. Die letzten Wochen waren immer Fahrten bei trockener Straße angesagt. Heute sind die ersten Straßen nass und Wis¬sen, Fahrgefühl und Ängstlichkeit müssen neu justiert werden.

„Aufbruch“
= „Ausbruch“?
Ausbruch aus der täglichen Mailflut, den Telefonaten, Sitzungen und Meetings? Sicherlich auch!

„Aufbruch“
Aber wohin?
In die Dolomiten?
Kann nicht sein, ich würde auch bei einer anderen Ortsangabe mitfahren.

„Aufbruch“
Wenn nicht wohin, dann vielleicht wozu? Zum Spüren von Gemeinschaft? Fragwürdig! Gemeinschaft kann ein sehr umfassender Begriff sein und diese Gemeinschaft ist erstmal nur auf Zeit und im Alltag kaum belastbar.
Aber sich von diesen so unterschiedlichen Menschen dieser Gemeinschaft berühren und inspirieren zu lassen, dieser Gedanke gefällt mir, das ist mein Aufbruch!!

Ulrich


2. Tag (Sonntag, 21. Juni 2015), St. Wendel - Herrischried

Der zweite Tag ist unter den Gedanken gestellt: „Wohin kommen wir bzw. wer ist unsere Herberge“, ver-kürzt gesagt. Zunächst fängt der zweite Tag für mich mit zu wenig Schlaf an. Längst vor dem Wecker bin ich wach – und lausche dem Regen. Das Saarland begrüßt uns an diesem Morgen nass und wolkenverhangen – da gibt man sich doch gern dem reichhaltigen Frühstück hin!
Den Zündfunken hat auch Rainers Maschine gehört – sie wollte nicht nur nach St. Wendel kommen, sondern auch in dieser Herberge bleiben – sie springt nicht an! Unsere bislang namenlose Gruppe hat das nicht akzeptiert und drei sie durch Anschieben zum Fahren bewegt – ein besseres Bild konnte es eigentlich nicht geben! Angekommen in der Gruppe! Kurz darauf folgen wir der Barockstraße – warum sie so heißt, hat sich mir leider nicht offenbart – allein mein  Körpergefühl nach dem Frühstück in der Kombi fühlt sich schon sehr treffend nach barock an! Begegnungen unterwegs – Martins Gruppe winkt uns am Straßenrand zu – kurz darauf bestaunen wir  nach der unspektakulären Grenze den Baguetteautomaten.  Leider immer noch tief hängende Wolken verbergen den Blick auf die sicherlich schönen Anblicke in Parc du Vosges - meine Gedanken sind kurz bei Tim’s Bericht über den Gottesdienst für alle im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge und dem mitgebrachten Solidaritätsarmband, das ich trage – grotesk, dass ich mich gerade über das Wetter geärgert habe, Meinolf mit einer Glühbirne helfen konnte und mein Hauptproblem wegen meiner Rückenschmerzen aktuell darin besteht, möglichst locker im Sattel  zu sitzen.

Die Strecke bietet bei zunehmend besserem Wetter alles, was Frau als Bikerin braucht, lange und geschwungene Kurven, kurze Kehren in Serpentinen, schnell, langsam, weite Blicke über Ebenen mit Feldern und Hügeln, dahingetupften Baumgruppen, dichte grüne Schluchten mit Wasserläufen und dem Geruch nach Wald, malerische Ortschaften aus rotem Sandstein bzw. im Schwarzwald Höfe mit Holzschindeln gedeckt bis fast zum Boden, hypnotisierender Lindenblütenduft  und zu guter Letzt der Duft nach Vieh im Unterstand für die Motorräder mit dem Gebimmel von Kuhglocken im Hintergrund. Unzählige Male habe ich bei den Eindrücken buchstäblich Gänsehaut – vor Glück, dies erleben zu können. Durch, mit und in dieser Gemeinschaft – aber natürlich auch durch mich selbst. Indem ich genau das tue – den Weg mit der Gruppe befahren und mich dabei mitnehme. Für mich fängt also das Ankommen in mir selbst an.

Das „Feierabendbier“ ist wegen der Kürze der Zeit nach dem Landen zwar etwas hektisch – aber der Austausch wieder mit allen anderen auch beim Essen über die Erlebnisse des Tages gruppenübergreifend so vertraut, so herzlich, als wäre es nie anders gewesen. Und natürlich ist da auch wieder der Handschuhhelm dabei – und ich tippe darauf, dass bei uns allen, egal wo die nächste Fahrt mit einer Fähre Assoziationen auslösen wird. Auf diesem Weg und mit diesen Menschen fühle ich mich beherbergt – und ich freue mich ungemein auf die vor mir liegende Zeit mit ihnen und mir mittendrin.

 

Regina


3. Tag (Montag, 22. Juni 2015), Herrischried - Imst

Kaum geschlafen diese Nacht. Ob die Karre morgen früh auf normalem Weg anspringt? Wie ist der Blackout zustande gekommen? Zu viele BMW’s  drumherum?
Endlich ist es 7.30 Uhr, menschliche Zeit, um einen Versuch zu starten. Und als wäre nichts gewesen: wie gewohnt springt sie sofort an, eben Honda Africa. Die Tour ist noch nicht zu Ende.

Zündfunken: Karten ziehen, Karten lesen: Boah oder so! Daniel 10,19: Sei stark, sei stark! Das geht mir quer runter – wenn überhaupt. Warum nicht mal die Erlaubnis, schwach zu sein: Mit deinen Zweifeln, Ängsten Sorgen etc.? Stattdessen: Sei stark – keine Schwäche, - und wenn ja, überwinden, sich zusammenreißen, Zähne zusammenbeißen.
Es gibt Verben, die dulden keinen Imperativ: lesen, träumen, lieben
                                                                                 lies, träume, liebe
– und auch sei stark/stark sein (Daniel Pennac, Wie ein Roman)
Natürlich weiß ich, dass dieser Vers noch einen anderen Teil hat; der tut gut, baut auf: Hab keine Angst, du bist unendlich geliebt.
Was ich sonst noch erinnere von diesem Tag: Frühstück am gedeckten Tisch; das Gespräch mit M. bei der Zigarette danach; der Dom in St. Blasien; dann der Blick auf Bodensee und Berge dahinter, dann viel nichts;   und endlich die wunderschönen Kehren zur kleinen Scheidegg: Hallo wach; Oberjoch; Hahntennjoch – und endlich Imst:
Eigentlich war ich am Morgen schon fertig: Sei stark! Jetzt geht’s wieder.

Rainer G.


4. Tag (Dienstag, 23. Juni 2015), Imst - Deutschnofen

6.20 Uhr Imst: Ich schlage die Augen auf und habe den Eindruck als sei ich gerade erst ins Bett gekommen. Um es mit der Karte meines Vortags-Autors zu sagen: Boah ey – war ich gestern platt. Aber nach einer relativ langen Nacht fühle ich mich heute in Hochform. Nach dem Frühstück ist heute einer der Punkte, auf die ich mich schon seit dem Vortreffen freue. Der Zündfunken in der Kapelle, die zum Hotel gehört. Vor vier Jahren, auf meiner ersten Pilgern mit PS-Tour sind wir durch einen irren Zufall in dieser Kapelle gelandet.

Beim Zündfunken haben wir die Info bekommen, dass wir an diesem  Abend das Ziel erreichen werden. Und als Aufgabe einen unmöglichen Imperativ.

- Genieße - .

Die Gruppe von Wolfgang wird erstmal nicht genießen und vor allem Alexander nicht. Er hat Zahnschmerzen und wird zunächst mal zum Zahnarzt gehen.
Wir starten und als wir die ersten Kurven des Timmelsjoch Passes erreicht haben, ist die Aufgabe des Zündfunken erfüllt. Die Kehre links, die Kehre rechts und da liegt er. Der pure Genuss. Im Anschluss genießen wir noch den Jaufenpass und das Penser Joch. Gegen 16.30 Uhr erreichen wir das Hotel. Heute war ein Tag an dem alles in Balance war.  Das Fahren in der Gruppe, das freie Fahren, ohne einen Hintermann im Kopf und vor allem die Pausen mit den grandiosen Aussichten. Danke für diese Genüsse.

 

Rainer H.


5. Tag (Mittwoch, 24. Juni 2015), Gepäckfreies Fahren und Pässe naschen

Ich wache auf und sehe beim Blick aus dem Fenster einen wolkenlosen blauen Himmel. Vom Balkon der erste Blick auf die Berge und die erste Gänsehaut. Es sollten noch viele folgen.
Der Zündfunke fand heute in der Kapelle St. Helena statt. Um sie zu erreichen, mussten wir die PS abstellen und für kurze Zeit zu Fuß pilgern. Dann durften wir Fresken aus dem 13. und 14. Jahrhundert bestaunen. Erstaunlich, wie gut einige noch erhalten waren.

An der Kapelle erwarteten uns Barbara, Michael und Klaus und nahmen am Zündfunken teil.  Thema: Gibt es eigentlich Schutzengel? Und zu diesem Thema ganz unterschiedliche Ansätze:
- Roadbook, S. 51: Da ist er zu sehen, macht aber keinen verlässlichen Eindruck.
- Dazu fiel mir ein Warnschild ein, das wir auf unserer Tour passierten: „Gib deinem Schutzengel eine Chance“. Hängt der Erfolg unseres Schutzengels also auch von uns ab?
- Der interessanteste Ansatz aber: Menschen, die einem geholfen haben, die einem einen Schubs in die richtige Richtung gegeben haben, als Schutzengel zu begreifen. Dazu gab es Gespräche in kleinen Gruppen. Aber auch danach hat mich dieses Thema weiter beschäftigt. Der Schutzengel bekommt plötzlich etwas Reales.
Dann ging es zurück zu den Mopeds. Unsere Gruppe stellte fest: Bei der Planung am Vorabend waren wir sehr optimistisch. Die kürzeste Route, die wir geplant hatten, war 290 km lang. Also kurz entschlossen eine Neue geplant, und los ging‘s.

Der erste wirkliche Pass: Passo Manghen. Wir kamen an Kehren, an denen mein 1. Impuls war: Absteigen und schieben. Das habe ich mich aber nicht getraut. Also bin ich gefahren und war ganz überrascht, dass ich sie auch fahren kann. Der Rest der Tour war Spaß pur. Wunderschöne Landschaft, herrliches Wetter, Kehren, „flüssige“ Kurven. Und auch das Fahren in unserer Kleingruppe war wieder unkompliziert und harmonisch. Schön auch die Pause am Passo Rollo. Rainers African Twin erntete Bewunderung und Regina und ich erinnerten uns an die bislang besten Spinatnockerln unseres Lebens, die  wir an dieser Hütte 2007 gegessen haben.
Mein Fazit des Tages: Schön, dass unsere Reise noch weitergeht.

Friedhelm


6. Tag (Donnerstag, 25. Juni 2015), Deutschnofen - Stuhlfelden

Abfahrt Deutschnofen ohne Tagesaufgabe – können wir tatsächlich einfach so fahren? Thomas gähnt. Das Tagebuch kreist und kreist und kreist und bleibt wieder in Wolfgangs Gruppe hängen – warum eigentlich? Zweiter Tagebucheitrag von mir deshalb in Kurzversion. Entscheidung demokratisch für Sella etc. statt Passo Giau. Dolomiten live und in Farbe inklusive hohem Verkehrsaufkommen und Motorradfahrern, die offenbar Suizid begehen und dabei leider auch andere mitnehmen wollen.
Urlaubserinnerung am Sellajoch – Wintereinbruch im September inklusive vereistem Klettersteig – auch damals schon ein Schutzengel schwer aktiv.
… und ich die erste am Pass – Year!
Bernhard fährt kurze Zeit freihändig – und beweist uns damit, dass „sein Baby“ nicht schief fährt … die Frage, warum er so linkslastig Motorrad fährt, bleibt weiter zu klären!
Sella – Grödner – Furkel – Staller Pass/Sattel bzw. Joch mit Südtiroler Brettl; Thomas gähnt.
Strecke rüber zum Großglockner – was war? Tanken mit Ermüdungserscheinungen. Dann der Großglockner – jeder Cent wert! Kleiner separater Abstecher zu Hermann Josef seinem kleinen Bruder seine Hütte, dann Treffen am Tor und noch weiter zur Edelweißspitze, auf der zum Glück nichts umgekippt ist. Breites Grinsen auf allen Gesichtern; auch bei 8 Grad. Die Schneereste und die Wolkenmütze auf dem Großglockner können gegen die ganzen Endorphine nicht an! Fahrerisch für mich trotz der Anfangsschwierigkeiten ein absolut herausragender Tag, den ich gerne konservieren und jederzeit wieder abrufen können möchte. Und so „gruppig“  - um es mit Meinolfs Worten auszudrücken – könnte es für mich noch eine sehr lange Zeit weitergehen – nah sein, in Linie fahren – für sich sein, Freigabe am Pass: ein Wohlfühlwechselspiel.

Regina

P.S.: Der St. Wendeler Kümmel hat trotz Angebot unsere Gruppe nicht verlassen – und wird es auch nicht mehr können


7. Tag (Freitag, 26. Juni 2015), Stuhlfelden – Haibach

Glockengeläute vor dem Wecker klingeln – ist das wahr? Ja. Es ist um sechs und mit einem Blick aus dem Fenster kann ich mich davon überzeugen, dass im Moment – und vielleicht den ganzen Tag lang – super Wetter ist.
Das Frühstück fällt für meine Empfindungen ehe spartanisch aus. Dafür wird zum Zündfunken schwere Kost angeboten. Martin trägt das Gedicht „3 Minuten Gehör“ von Tucholsky frei vor. Beeindruckend, nicht nur der Vortrag, auch der Inhalt. Dazu die Anregung, darüber nachzudenken. Stille in der Runde.

Unser Tagesziel ist es heute, möglichst kurvenreich von Stuhlfelden nach Haibach in Niederbayern zu fahren. Schon in St. Johann werden wir gestoppt – Stau. Mike findet einen Weg (rechts ab, dann Anliegerstraße) um die 2. Hälfte des Staus zu umfahren. Ich bin froh, da raus zu sein. Ein letztes Mal tanken wir in Österreich – 5 Minuten später sind wir auch schon in Deutschland und ich habe es nicht mal gemerkt. Wir rasten an einem Supermarkt mit Bäckerei, sitzen auf dem Parkplatz, genießen das herrliche Wetter, den Kaffee und reichlich gutes Essen. Auf schönen, kurvenreichen Straßen gelangen wir zum Chiemsee, essen Eis in der besten Eisdiele weit und breit – dass muss so sein, da die gegenüberliegende leer ist – und testen die Temperatur des Chiemsee Wassers. Beim Weiterfahren verschwinden die Berge, Wehmut schleicht sich ein.

Nächste Station ist ein spontaner Halt am Kloster Seeon, das an der Strecke liegt. Auf der Treppe zur Kirche bietet uns ein freundlicher Mensch im Blaumann (der eigentlich grün ist) an, unsere Gruppe zu fotografieren. Auf Nachfrage sagt er, er sei der Gärtner. Wir kommen ins Gespräch. Er erzählt uns die Geschichte des Klosters sehr anschaulich und macht ein Gruppenbild von uns. Auf Rolands Nachfrage erklärt der Gärtner, das dies heute seine Funktion ist, ansonsten ist er Küster und Messner und macht Kirchenführungen. Er kennt sich in der Geschichte des Klosters bestens aus. So haben wir viele interessante Informationen dazu bekommen, u.a. dass die russische Zarentocher Anastasia, vermutl. Nachfahrin des letzten russischen Zaren in diesem Kloster gelebt  und 1982 vor den Toren desselben beigesetzt wurde.  Wir schauen uns die Klos¬terkirche an – Kreuzgewölbe, ausgemalt, Gold sparsam verwendet – sehr ansprechend. Links und rechts vom Altar Reliquien. Tim findet heraus, welche Heiligen hier verehrt werden.  Im Kreuzgang legen wir unser Helmkreuz und sprechen ein Gebet.
Dann fahren wir weiter durch Bayern, die Wegweiser zeigen Richtung Passau und wir halten in Haiting vor einem Café, das leider geschlossen hat. Gegenüber befindet sich die Kirche und vor dieser ein Denkmal für die gefallenen Helden des Ortes in den beiden Weltkriegen. Das Gedicht vom Zündfunken am Morgen ist sofort präsent.
Unser Tourguide Mike führt uns weiter in Richtung Haibach. Er und sein Navi finden dabei Wege, die manchmal kürzer sind, als die Luftlinie. Dabei ist es fast unwichtig, dass es auch mal Schotterwege sind. Ich empfinde die Stimmung in der Gruppe als sehr entspannt und harmonisch. Die Außentemperaturen sind auf knapp 30 Grad gestiegen. Uwes Triumph „Diescher“ braucht Extra-Streicheleinheiten bis er wieder schnurren will.

Glockenschlag 18.00 Uhr fahren wir in Haibach ein, werden von Martins Gruppe freudig begrüßt, genießen Feierabendbier und Dusche.

Rita K.


8. Tag (Samstag, 27. Juni 2015), Haibach – Rohr / Hotel zum Kloster

Nach einer zu kurzen Nacht beginnen wir den Tag in der Kirche Haibach. Wie schon bei den vergangen Besuchen hier, die Wirtin Evi mit dem Fotoapparat auf der Orgelbühne und macht Fotos, wie wir uns um das Helmkreuz im Kreis aufgestellt haben. Der Zündfunken stellt für uns die Frage, was wir anders machen würden, wenn wir unser Leben noch einmal leben würden. Das trifft den wunden Punkt. Den ganzen Tag wird mir Marius Müller Westernhagen „Ich gehe meine eigenen Wege“ durch den Kopf gehen.
Nach dem Zündfunken wurde noch ein Gruppenfoto auf den Motorrädern geschossen und dann geleiteten uns die Glocken der Kirche aus Haibach und auf die Etappe nach Rohr.

Diese Fahrt gestaltet sich im besten Sinne unspektakulär. Über sanft geschlungene Straßen der Fränkischen Schweiz ging es dem Ziel näher. Die Mittagspause legten wir in einem Gasthof ein und konnten an dem letz¬ten noch nicht für einen 50. Geburtstag eingedeckten Tisch überraschend große Portionen Schnitzel oder Würstchen einnehmen. Weiter ging die Fahrt und beim Tanken erfahren wir, dass eine Regenfront sich nä¬hert. Es wird beschlossen, die geplante Eis Pause zu Gunsten einer trockenen Ankunft fallen zu lassen. Doch dies klappte nicht. Wenige Minuten nach der Tankstelle erreichte uns ein kurzer, aber heftiger Regenschauer. Die dann noch folgenden ca. 25 km reichten, um uns wieder vom Fahrtwind trocknen zu lassen. So erreichten wir gegen 17.20 Uhr das Hotel Kloster Rohr als erste Gruppe. Wenig später kam dann auch noch die Gruppe von Wolfgang an. Mike und seine Gruppe ließen noch einige Zeit auf sich warten. Wie sich bei ihrer Ankunft herausstellte, hatten sie zwischendurch eine Offroadeinlage in einer Baustelle. So konnten wir gemeinsam zu Abend essen.

Beim Nachtickern in den Kleingruppen und in der großen Gruppe ging es neben den Fragen von Fahrtechnik und Routenführung darum, was jeder einzelne von dieser Fahrt mitnimmt.
Ich nehme die Impulse aus den guten Gesprächen und die Erinnerungen an eine harmonisch gleitende Gruppe mit in den Alltag.

Rainer H.


 9. Tag (Sonntag, 27. Juni 2015), Rohr - Heimat

Ich werde durch meinen Wecker geweckt, habe gut geschlafen.
Beim Frühstück fällt mir auf, dass ich nicht EINMAL die Erste war. Warum auch? Ich habe Urlaub!
Danach das letzte Mail alle Sachen zusammen packen. Eigentlich schade.
Am Motorrad angekommen sagt Wolfgang, dass wir alle Motorräder zum Zündfunken in einen Kreis stellen sollen. Sieht prima aus!

Unsere Schutzengel waren in vielen Situationen an unserer/meiner Seite.
Nun beginnt die Heimreise in mehreren Gruppen.
Ich fahre – auf meinen Wunsch – alleine zurück.
Alles prima … bis Korbach!
Dort sehe ich Polizei, Rettungswagen und viele schaulustige Leute, schaue noch einmal kurz hin, sehe nur das Rad eines Rollers.
Ich denke sofort an unsere/meine Schutzengel.
Weitere Blicke möchte ich nicht machen.
Fahre dann zur Drüggelter Kapelle.
Es ist 15.00 Uhr

Meine Gedanken sind bei EUCH, denn ich weiß, dass IHR noch unterwegs seid.
Diese Reise mit EUCH allen zusammen war für mich eine prima Woche.
Auch, das Regina und Rita (Erfurt) mit dabei waren, war schön.
Es geht bergauf – wir waren nun schon 3 Frauen!
Danke an meine Gruppe!

Rita C.