3. Tag (Montag, 8. September 2014)
Alpirsbach – Gaschurn
In Alpirsbach waren der Abend und die Nacht urig!!
Morgens machte mir der Chef des Hauses ein Spiegelei. Er brachte es eigenhändig an den Tisch. Auf meine Frage, wo es so große Eier gibt, sagte er, dass sind meine eigenen!!!
Er meinte wohl eigene Hühner.
Da fühlte ich, dass mir ein toller Tag …
Auf einer schönen Wiese wurde unser Zündfunke zelebriert!
Nach einer Runde kam das Tour-Tagebuch wieder bei mir vorbei und mir fielen wieder die Eier ein. Das ist mein Tag für das Tour-Tagebuch. Nach Gebet und gegenseitigen guten Wünschen und einem Lied startete die Abfahrt nach Gaschurn in Montafon-Österreich. Es ging auf und ab und Kurve für Kurve durch den schönen Schwarzwald.
Beim Einkaufen für unseren Mittagsimbiss begegnete mir eine junge Frau mit vollem Einkaufswagen. Auf meine Frage kaufst du auch Edeka? Sagte Sie: Ich kaufe immer Edeka! Dann sollte sie mir sagen, wo die Schwarzwaldmädel mit den Bollenhüten zu finden sind. Die gibt es nur noch in Gutach. Aber sie hat mir auch erklärt, was die Farben bedeuten. Rote Bollen sind die Bräute. Schwarze Bollen sind die verheirateten Frauen. Nachdem unsere Herkunft abgeklärt war, sagte sie, dieser Brauch ist aber reine Evangelen-Sache, Katholiken haben auch heute nichts damit am Hut. Es ging weiter über Berg und Tal und Kurve für Kurve bei immer schönerem Wetter!
Vor einer Ampel mussten wir neben einem großen Massey-…. Trecker halten und ich wollte mit dem Fahrer tauschen. Trecker gegen Motorrad. Der Fahrer konnte das Hochdeutsche schlecht verstehen und bevor wir uns einigen konnten wurde die Ampel wieder grün und aus dem Tausch wurde leider nichts.
Auf der Weiterfahrt waren wir öfter in der Schweiz und dann wieder in Deutschland. In beiden Ländern ist die Landschaft wunderschön. Allerdings konnten wir in der Schweiz mehr Esel und Ziegen sehen. In einem Dorf haben wir uns das Dorf-Lädli angeschaut. An der Straße stand ein Kühlschrank mit Preisliste und man konnte Käse, Butter, Nudeln, Schinken und Fondue kaufen. Daneben stand ein alter Küchenschrank mit Kartoffeln. Eine alte verbeulte Geldkassette war daran festgeschraubt und man bat auf der Preisliste um Bezahlung der gekauften Ware. Vielleicht ist es der Anfang für einen Schweizer Aldi.
Das Wetter auf der Weiterfahrt wurde immer noch schöner, unser Mittags-Picknick haben wir auf Schweizer Boden an einem Rheinzufluss in schönster Umgebung gemacht. Wurst-Käse-Gurken-Tomaten-Weintrauben und Brot haben uns sehr gemundet.
Nach dem Essen wurden Beine in das Wasser gehalten und viel gelacht. Jede schöne Pause geht einmal zu Ende und der tägliche Tankstress ging wieder los, aber das Problem konnte in Österreich beseitigt werden. Auf der Weiterfahrt bei allerschönstem Wetter haben wir eine Kaffee-Pause an einem romantischen Bergsee mit großen Eisportionen und diversen Getränken gemacht. Nebenbei wurden alle vorbeifahrenden Motorradfahrer begutachtet. Eine Ural mit Beiwagen hat nach zögerlichem Anspringen ohne Hemmungen am Verkehr wieder teilgenommen, aber alles ging gut. Dann kam die Notfall-Übung, wer bringt bei einsetzendem Regen die Klamotten in Sicherheit. Die Übung war erfolgreich und bei der Weiterfahrt wurden die Sachen auf Regendichtigkeit geprüft. Dann kamen wir unserem Tagesziel immer näher, wurden aber von einem langsamen Rollerfahrer mit Anhänger auf eine harte Nervenprobe gestellt.
Aber alles ging wie immer dank guter Führungsarbeit weiter und wir waren wieder die Ersten am Tagesziel. Die Stimmung am Abend wurde durch eine Unfallmeldung eingetrübt. Hoffen wir dass alles wieder gut wird.
Gute Weiterfahrt und schöne Tage wünsche euch allen
Richard