Neue Erfahrungen für Gashand, Geist und Seele

Pilgern mit PS, Helmkreuz am Morgen vor dem Zündfunken
Pilgern mit PS, Gruppe auf einer kleinen Passstraße
Pilgern mit PS, in den Bergen unterwegs mit dem Motorrad
Pilgern mit PS, Abschied beim Start
Pilgern mit PS, Passanfahrt,  es wird spannend
Pilgern mit PS, eine Gruppe unterwegs
Pilgern mit PS, Serpentinfahrten
Pilgern mit PS, Anfahrt zum Hahntennjoch
Pilgern mit PS, Gruppenpause
Pilgern mit PS, Weidevieh auf der Straße
Pilgern mit PS, Pass-Abfahrt
Pilgern mit PS, grandiose Aussichten
Pilgern mit PS, grandiose Aussichten
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2013 | ReisePässe | Tour-Tagebuch

Beitragsseiten

Tagebuch der Teilnehmer an der Motorradtour
ReisePässe

20. - 28. Juli 2013

1. Tag (Samstag, 20. Juli 2013)

Gruppenfoto vor Abfahrt an der Hilligen SeeleAn der Hilligen Seele haben wir uns heute Morgen eingefunden, in der Kapelle in der großen Runde Zündfunken entfacht. Wir teilen uns in unsere Gruppen und fahren los. Die Gruppen sind ausgeglichen und gut gelaunt. Wir freuen uns auf den Weg.

Nach kurzer Strecke liegt am Wegesrand ein totes Reh, später sehen wir ein Kreuz. Zeichen Gottes der Wachsamkeit und Obacht auf unserem Weg?!

An einem Ortsausgang steht ein Schild: „Gott segnet euch". Es wird alles gut!
Nun nach 1,5 Std. die erste Rast, alle sind guter Dinge. Nach jedem gefahrenen km wurden wir uns vertrauter: Vordermann/ -frau als auch der Hintermann. Es geht durch für mich bekannte Gegenden, teilweise sogar aus der Jugendzeit vertraut und weiter in unbekannte Regionen. Land, Leute und Wetter sind uns wohl gesonnen.

13.45 – Mittag am Rand von Thüringen. Man empfiehlt „Presskopf", aber wohl nicht jedermanns Sache. „Lieber was Leichtes", mahnt Barbara, „es gibt noch was heute Abend!"
Es ist wie im Leben, der Weg führt nicht immer direkt zum Etappenziel. Manchmal scheint es ganz nah, verläuft aber dann im Sand. Manchmal mussten wir am Ende einer Sackgasse wenden und ein Stück zurückfahren. Schön war dafür ein leckeres Eis.

Am Abend haben wir das Ziel erreicht, abgekämpft und hungrig, aber zufrieden, vielleicht auch glücklich, die anderen gesund wiederzusehen.
Die Etappe war schön.

Thank you Mr. God

Joachim


2. Tag (Sonntag, 21. Juli 2013)

Jetzt – um 18 Uhr – trägt unser zweiter Tag die Überschrift „Wie schön!!" Allerdings nur noch für 26 von uns. Günter, so haben wir gerade erfahren, musste wegen Motorschaden die Tour abbrechen und ist heimgekehrt. Schade, Günter, alles Gute für dich und auf ein Neues im nächsten Jahr!

Nach dem wie immer beeindruckenden Zündfunken am Morgen mit Texten und „Laudate omnes gentes" fuhren wir bei wunderbarem Wetter zunächst Peters Gruppe hinterher. Ich an 11 – auch schön! Die bogen dann zum Tanken ab und wir durchquerten wunderschöne kleine, zunächst thüringische und dann bayrische Orte. In Dummerstadt – so sah es jedenfalls aus – holten die Leute noch ihr Wasser aus dem Dorfbrunnen, wie in Astrid Lindgrens Kinderbüchern. In Dietzendorf lud man per Plakat für den 28.7. zum Kinderfest ein. Matze, wenn du willst, ....

Dann die erste Kaffeepause in Kloster Banz. Eine 18 %-ige Steigung dorthin müssen wir überwinden. Schon mal ein kleiner Einstieg in das, was vor uns liegt.

Wolfgang fragt mich, was das für ein Gefühl ist, dass mein Sohn „das" mitmacht. Na ja – äh! Ich find‚s toll! Er ist halt aus dem Alter raus, in dem die Eltern peinlich sind.
Gestern haben Rainer und ich beschlossen, dass, sollten wir im kommenden Jahr nicht dabei sein können, wir die Livigno-Tour wiederholen. Er hat die Tour-Daten in seinem Navi. Und heute eröffnet uns Thomas, dass im kommenden Jahr wahrscheinlich drei Touren angeboten werden mit Unterstützung ehrenamtlicher Tourguides. Und um solche werde geworben.

Mittagspause im „Grünen Kranz" irgendwo, und alle sind begeistert. Rainer, gestern noch zu 100 % damit beschäftigt zu überleben, will jetzt einen neuen Helm – weil sein Grinsen nicht unter den alten passt.
Matze und ich – lehren den Dortmunder Superlativ: „Boah ey!" Unsere Gruppe nennt sich übrigens die „Comedian Harmonists". Grund: Wir fahren harmonisch, wir verhalten und behaupten uns entsprechend. Und warum „Comedian"?, weiß ich auch nicht, Sixfeet!

Übrigens: Liebe Sekretärin, Du erhältst natürlich wieder eine Kinderschokolade zugeschickt!
Ich habe einen Sonnenbrand an den Handgelenken. Morgen werde ich eine Socke kaputtschneiden und Gamaschen daraus machen. Würdet ihr bitte im nächsten Jahr wieder A 5-Format verwenden? (Anmerkung: für das Tagebuch).

Letzte Pause kurz vor Haibach. Thomas fragt die Befindlichkeit ab. „Rechtschaffen müde, abgekämpft, durchgeschwitzt, aber inzwischen angekommen"!

Aber alle sind sich einig: Dieser Tag war ein Geschenk! Danke! Und wir wissen, bei wem wir uns bedanken können!

Martin


3. Tag (Montag, 22. Juli 2013)

So, Tagebuch, jetzt kann, muss – nein, darf ich auch meine Gedanken zum heutigen Tag Dir „anvertrauen". Die Frage, was ist passiert?, ich würd‚ sagen – nix! -, aber es war ein Tag, der uns sehr viel gezeigt und erleben lassen hat, aber eins nach dem Anderen.

6.00 Uhr – es ist Montag, 6.00 Uhr, das heißt, arbeiten gehen. Ach ne, muss ich ja gar nicht, ich hab‚ zwar Urlaub, aber auch da muss ich nicht hin. Genau, ich gehe bzw. fahre Pilgern. Aber egal ob Arbeit, Urlaub oder Pilgern, die Nacht ist vorbei. Sämtliche persönlichen Vorbereitungen werden getan und schon hört man draußen bei den Mopeds die ersten Aktivitäten. Man(n) merkt: Du bist nicht allein – und es ist ein gutes Gefühl.

8.00 Uhr – Frühstück ist angesagt. Das Frühstück ist als Buffet gut und reichlich. Der Start des Tages fühlt sich gut an. Kurz vor 9.00 Uhr ist Zündfunkenzeit im Dom. Gemeinsam nehmen wir uns das „Roadbook der Seele" und ziehen von der „Herausforderung Nähe" über „Denn er hat uns zuerst geliebt" zum „Irischen Segen" – heute die 7.

Anschließend wünscht man sich gegenseitig „einen guten Weg", „gute Fahrt" und „alles Gute" und man verabredet sich für heut Abend, im Vertrauen darauf, dass wir UNS alle gesund am heutigen Etappenziel „Traunkirchen" am Traunsee in Österreich wiedersehen.

Abfahrt in Hailbauch mit GlockengeläutUm 9.25 Uhr werden wir nach einer „kurzen Photosession" mit Glockengeläut aus dem Dom aus Haibach verabschiedet. – Gänsehautfeeling, und das für uns. Ja für uns, für uns auf unserem gemeinsamen Weg des Pilgerns mit PS. Nun heißt es wieder, in den 3 Gruppen Abschied voneinander zu nehmen, aber im Vertrauen darauf, dass wir heut Abend wieder vereint sind und uns über den Tag, unseren Tag und unseren Weg, austauschen können.

Um 10.20 Uhr machen die „Dirty Drivers" das erste Mal Halt mit dem Auftrag „Shoppen". Wir shoppen so hier und da und treffen uns wieder an unseren Mopeds. Es wird verstaut und gebastelt (Fahrlicht Michael) und dann plötzlich schießt Michael ein Lächelns ins Gesicht, denn ihm ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Licht aufgegangen. Das alles war in Zwiesel.
So fuhren wir also weiter. Als Durchquerungsareal stand Tschechien auf dem Plan und wie gesagt, wir waren wieder auf unserem Weg.
„Regen" ließen wir rechts liegen und überquerten die erste Grenze nach Tschechien um 12.00 Uhr. Die Ablenkungsmanöver der anderen Teilnehmer mit dezenten Hinweisen auf die Straßenverhältnisse überhörten wir geschickt und so durften wir einen Traum an Mopedstraßen erleben.

12.45 Uhr Picknick am See, ganz großes Kino. Zu speisen gab es unsere Shopping-Ergebnisse, zur erweiterten Unterhaltung hörten wir von „Fliegenden Fischen" – ist klar! – und als glückliches Ende stieg noch eine tschechische Nixe empor.
Zeit weiterzuziehen. Der Weg führte uns rund um den See, und es winkten uns verschiedenste Menschen zu. War es ein „Hallo", „grüß‚ dich" oder „tschüss, auf Wiedersehen & bis bald"? Die eigentliche Aussage war nicht ergründbar, aber .... die Leute lächelten – ein schönes Gefühl.

14.00 Uhr Grenze Tschechien – Österreich

14.40 Uhr ging es an die Tanke. Wo war jetzt das Problem? Kurzes Statement: „jetzt ist der Sprit so günstig, und es passt so wenig in den Tank" – hmmm. Aber auch dieses Erlebnis schafft es nicht, unsere Stimmung negativ zu beeinflussen.
.... und weiter geht's! Große, kleine und auch mittlere Straßen, wir scheuen kein Risiko.
Die letzten Meter der heutigen Tour kündigen sich an. Wenn man den Kopf bereits mal in die Höhe und Weite richten konnte, war man zumindest ein wenig vorbereitet, ansonsten war es sicher schwer, sich auf dem Moped zu halten. Nach einem gefühlten 5-minütigen Stopp an einer STOP-Straße ging es auf eine Straße abwärts. Nach einer Kurve, und ich denke, jedem von uns blieb der Mund offen stehen. Uns zeigte sich ein Bild der (aus meiner Sicht) Superlative. Am Fuße der Abfahrt erstreckte sich der Traunsee, im Hintergrund das mächtige Bergmassiv. Das ist/war für mich der perfekte Tourabschluss.

So, jetzt sind WIR am heutigen Etappenziel angekommen, und die beiden anderen Gruppen folgten kurz später.
Es ist schön, dass wir unser heutiges Kollektivziel erreicht haben – Wir haben UNS, in Gedanken auch Günter, alle gesund und ohne nennenswerte Verluste in Traunkirchen wiedergetroffen, wie verabredet.

So, Tagebuch, ich komme zum Ende. Ich habe dir diese Worte anvertraut, aber glaube mir, zwischen den Zeilen ist viel Raum für Gedanken, Gefühle und Empfindungen.Wie sagt man so schön:

Lobe den Tag nicht vor dem Abend, aber ich möchte an dieser Stelle noch eines deutlich sagen: DANKE.

Mike


 4. Tag (Dienstag, 23. Juli 2013)

Traunkirchen: Beim Frühstück erfahren wir, dass Rainer incl. Motorrad bereits vom Assistance-Servicedienst abgeholt wurde und zu einer Werkstatt nach Bad Ischl gebracht wird, von wo er mit einer neuen Batterie versehen zu seiner Gruppe stoßen wird.

Der Zündfunke fand am Fuße des Johannesberges direkt am Traunsee mit Blick auf das Felsmassiv auf der anderen Seeseite statt. – Faszinierend. Noch während des Zündfunkens kehrte Rainer mit einer neuen Batterie zurück. Michael trennte sich von seiner Gruppe, um sich von einem Arzt das Okay für die Weiterfahrt zu holen.

Ca. 9.20 Uhr: Abfahrt am Traunsee – und bis wir uns wiedersehen, halte Gott uns fest in seiner Hand. Allein der Weg zur Postalm verleitet zum Pausieren am Bach mit seinen Wasserfällen.
Das erste freie Fahren – wunderbar – herrliche Berge, Buttermilch und einige Witze von Hermann-Josef (die gehen nie aus). Die nächste Etappe Obertauern: landschaftlich reizvoll, einigen Erfahrenen fehlen die Kehren. Der Ort ist nicht groß, eh` man sich`s versieht, ist man schon durch.

Uns erreicht die Nachricht, dass für Michael die Fahrt beendet ist. Schade.

Die Gruppe nach dem Zwischen-Zündfunken auf der NockalmEs folgte das freie Fahren zur Katschberghöhe, besser war allerdings die Fahrt zur Nockalm/Eisentalhöhe. So hatte ich mir die Fahrt in den Bergen vorgestellt.
Mir stellt sich die Frage: Wie kommt es, dass sich alle drei Gruppen zur selben Zeit hier oben, dem Himmel so nah, treffen? Unsere Tourguides sind angeblich nicht dafür verantwortlich. Hier war Zeit für einen Zwischenfunken. (Laudate omnes gentes). Die Abfahrt war einfach genial. Dann sofort zur Turracher Höhe (23 %). Ein Highlight jagt das nächste.

Wir sind jetzt ca. 20 km vom Ziel entfernt und es beginnt … zu regnen, um am Ziel, dem Haus Philippus in Waiern, Feldkirchen wieder aufzuhören. Aber es hat gereicht, ich bin nass.

Unsere Ankunft war rechtzeitig um 17.45 Uhr und unsere Tagesetappe waren ca. 275 km. Und das war gut so.
Was uns wohl morgen erwartet?

Wir sind ab heute übrigens die „Wolf-Gang“.

Harald


Vorausschrift 5. Tag von Sixfeet:
22.10 Uhr: Die Comedian Harmonists planen den nächsten Tag. Wetter: Joachim befragt das Schlauphone. Ergebnis: Gewitterwahrscheinlichkeit ist angesagt. Karte und Tom-Tom kommen auf den Tisch.
Gesprächsfetzen: Wurzenpass – Slowenien – Ravascletto
(Scheiß Spiral-Buchbindung! DIN A 4 wäre besser! Schreibe deshalb größere Buchstaben, um diese Seite zu beenden)
Die Planung steht, ich gehe ins Bett.


5. Tag (Mittwoch, 24. Juli 2013)

Eine junge Dame spricht zu mir: „Es ist 7 Uhr 15 – Zeit aufzustehen“. Mein Bettnachbar Martin wünscht mir einen guten Morgen, ich erwidere den Gruß.
Vorhang auf! Das Wetter wird begutachtet und für brauchbar befunden. Es ist bedeckt und kühl, gefühlte 20 Grad C. Das richtige Reisewetter!
(Ha ha ausgebrunzt! Diese linken Seiten werden ab sofort von mir wegen der Spiralheftung quer beschrieben!)

Wetterbericht des Hauses zum Frühstück:
„Einerseits wird es zeitweise sonnig und heiß, andererseits sind am Nachmittag und Abend Gewitter möglich, auch heftige Gewitter. Die Gewitter entstehen vor allem in Oberkärnten und über den Bergen, nur vereinzelt auch im Südosten, zum Beispiel am Wörthersee oder am Klopeiner See. Höchsttemperaturen zwischen 26 Grad im Mölltal und 33 Grad im Lavanttal. Auf den Bergen in 2000 m Höhe zu Mittag um 16 Grad.“
Alles wird gut!!!
Rainer meint, wir sollten Lokale vermeiden, wegen der lokalen Gewitter. Daher: Nur Stehcafés!

9.00 Uhr: Zündfunke – Seite 14 des Roadbooks der Seele: „Umwege“, Seite 28 „Der Umweg“, Seite 41 „Irischer Segen Nr. 3“.
Aufbruch der CH (Comedian Harmonists) um 9.20 Uhr.

10.10 Uhr Tankpause in Villach. Der Wurzenpass braucht Energie!
Lustige Orte: z. B. Äußere Einöde - ansonsten Villach, Klagenfurt, Spittal a. d. Drau (Gabor Schuhoutlet)

10.30 Uhr technischer Halt an einer Moppedwerkstatt. Ein Leuchtmittel (Tagfahrlicht an einer BMW = Bring Mich Werkstatt) wird erneuert. Martin kauft am Straßenrand Kirschen und bietet diese den Pilgern an. Ebenso werden die Wurstvorräte aufgezehrt. Die Kirschkerne dienen zu allerlei „dumm Zeug“. Eine Honda Crosstourer mit Dual Clutch Transmission wird ausgiebig probegesessen. „Nicht stummelbeintauglich“ stellt Rainer fest.

10.15 Uhr Aufsitzen und Richtung Wurzenpass

11.20 Uhr Pause an der russischen Kapelle. Welche Veränderungen fallen mir auf? Kein Windrad, kein Photovoltaik, keine Biogasgeruchsbelästigung, keine Schweinezucht mit Ammoniakgestank wie bei uns in Deutschland alltäglich. Kennen diese Länder keine   S u b v e n t i o n e n ?
Wetter: Es ist bedeckt und warm.

Wir treffen die „Dirty Drivers“ an der Kapelle und ich gewinne neue Erkenntnisse. An Seele und Geist gestärkt, verlassen wir diese Stätte um 11.45 Uhr.

12.00 Soca Regenpelle an. Um 12.30 Uhr Pause. 13.45 Uhr Mittagspause zu Ende. Regenpelle an und weiter.

Ohne Worte: Nockalmstraße 23.7.201314.15 Uhr Grenze Italien

15.00 Uhr Regenpause unter einer Brücke. Es regnet weiter. Gott ist mit meinem Mopped, da Michelin Pilot Road, der Regengott montiert ist.
Reinhards BMW macht Zicken, es wird eifrig mit dem Schraubenschlüssel gearbeitet. Fragen? Ich möchte keinen Finger in die Wunde legen, da meine B12 100.962 km auf der Uhr hat.

Peters Gruppe stößt auf uns. Regenprognosen bauen uns auf!

15.20 Uhr  Die BMW wird verschraubt und erscheint reiseklar.

Um 16.30 Uhr erreichen wir Ravascletto in Italien.
Ich danke allen, die mit mir die Herausforderung des heutigen Tages gemeistert haben und verbleibe

Sixfeet
Wer Druckfehler findet, darf sie behalten!
17.20 Sonne!


6. Tag (Donnerstag, 25. Juli 2013)

Das Wetter in Ravascletto zeigt sich von seiner besten Seite!

Es ist 7.15 Uhr. Martin und ich lassen den Tag langsam angehen. Frühstück um 8.00 Uhr.

Um 9.00 Uhr rüsten wir zum Aufbruch nach Sauris di Sotto, um dort den Zündfunken für den heutigen Tag zu setzen. Die Reisezeit bis dort beträgt ca. 60 Min., verteilt auf ca. 40 km. Randbedingungen wie Wetter und Stimmung sind gut! Blauer Himmel, 16 Grad C.

Kleiner Zündfunke mit dem Irischen Segenslied, 1 – 4, Start um 9.15 Uhr vom Hotel.
Der Ort San Lorenzo liegt auf 1.600 m. ü. NN. Den Weg bis hier beschreibe ich am Ort Pi Ria. Schmale Straße, Bor, nächster Ort. Die Berge kommen näher, die Straßen werden kurviger. Dem Himmel so nah! Schöne, einsame Bergwelt. Hier ist der Hund verfroren! Denkste!!! Baustelle – Waldarbeiter – gehörnte Buttertiere. Und im Hintergrund die Berge. Überall ist Leben – überall Wald – Berge – Menschen und Tiere, selbst in diesen Höhen!

10.30 Uhr Wir erreichen die Kapelle und senden Peters Gruppe einen Einweiser entgegen, da wir vermuten, sie hätten die Abzweigung verpasst. Die Pilger berichten von Steinen, Kuhmist auf den Straßen. Jemand fand sogar ein Schlagloch! Er durfte es behalten! Die Landschaft wird in allen Variationen, Richtungen und Kameraarten abgelichtet. Wer wird sich in der Zukunft an Bildern erfreuen, die die Landschaft wiedergeben, aber nicht unsere Gefühle bei der Originalbetrachtung? Irgendwie höre ich  immer wieder „ABS“. Muss wohl der neue Hype sein. Oder gar ein Modetanz?
Endlich! Bei der C4 (Zephyr) tauchen Geräusche auf, die von einer nicht korrekten Kettenspannung verursacht werden. Ein 12er und in Inbus lösen das Problem.

Die mitgebrachten Handys und Schlauphone ersetzen mit lustigen Melodien den Glockenschlag der Kirche.

10.14 Uhr Zündfunke an der Kapelle.
11.30 Uhr: ein feiner Zündfunke geht zu Ende. Eine Beschreibung für Nichtteilnehmer ist nicht mit dem geschriebenen Wort möglich.

Aufbruch um 11.30 Uhr. Smaragdgrüne Bergseen wechseln sich mit tiefen Schluchten ab. Eine Landschaft, die ein Labsal für Seele und Geist ist.

Klaus bietet mir eine Zigarette an, die ich dankbar annehme. Die mitgebrachte Wurst wird zerlegt und verzehrt. Alleingelebte Situationen werden den Pilgern mitgeteilt. Die weiß/blau Flügler berichten von „Fahrwerksunruhen“, die jedoch beherrschbar bleiben. Rainer berichtet von einer Blase am linken kleinen Zeh, bedingt durch das viele Schalten.

Gesprächsfetzen:
Tanken – Die Berge haben schon was ….
12.30 Uhr geht`s weiter.
13.15 Uhr Tankstelle gefunden, nicht der Rede wert! Lediglich mit Geldmengenvorwahl und Selbstbedienung ohne Personal.
13.35 Uhr Mittagspause in einem 3-Häuser-Dorf an einem smaragdgrünen Bergsee. Hinter den riesigen Bergen ziehen sich einige Wolken zusammen. Die geplante Tour muss wahrscheinlich wegen zu großem Zeitverbrauch gekürzt werden. Die „Mäusedärme“ auf der Karte fordern zeitlichen Tribut – mit Händen und Füßen bestellen wir gekühlte Getränke – Martin dreht sich eine Zigarette mit Tabak und Blättchen und genießt jeden Zug. Die Hitze ist drückend, gut dass wir im Schatten sitzen.
Ein Ereignis an diesem Ort habe ich nicht als Augenzeuge wahrgenommen, daher kann ich nur berichten, dass die Schwerkraft noch arbeitet.

14.00 Uhr Weiterfahrt
15.05 Uhr Pause mit Kaffee nach einer Schotter-Waldweg-Einlage. Alle erscheinen mir pausenbedürftig. Die Bar „Sella Chianzutan“ kredenzt feine Getränke zur Stärkung von Geist, Körper und Seele. Auf Wunsch des Führers erfolgt folgender Eintrag: „Der Apfelstrudel ist hervorragend“. Das kann auch ich bestätigen. Jetzt fressen mir die BMW-Treiber auch noch den Apfelstrudel auf! Die Gruppe ist wieder zu Scherzen aufgelegt, die Pause zeigt ihre wohltuende, aufbauende Wirkung. Die wegfliegende Rechnung erweist sich als Bumerang und kommt umgehend zurückgeflogen. Das WC ist original italienisch, ein Stehklo. Wir zahlen und rücken gegen 15.40 Uhr ab.

Um 16.00 Uhr Tankstopp.

17.05 Uhr Passo del Cason di Lanza in 1550 m ü. NN. Der Blick zurück eröffnet uns einen einmaligen Ausblick auf die von Wolken umrahmten Berge in der Ferne. Die CH sind euphorisch und reden angeregt über die zurückgelegte, nicht mit Worten zu beschreibende Strecke, die doch „Hammerklasse“ war. Das Navi prognostiziert die Ankunftszeit mit 18.30 Uhr. Wir beschließen, nach der Ankunft die Bar zu stürmen. Reinhard hat sich die Tour leichter vorgestellt, aber die eingelegten Pausen bringen die Energie zurück.
Wortfetzen: Göttliches Wetter – herrlich – hast` brav gemacht. – Wir reden weiter über Gott und die Welt – Moppedkauf, Urlaub, Grenzverläufe.

Weiter um 17.30 Uhr. Wildes Geknalle im Tunnel! Banditen? Ja
Ankunft um 18.30 Uhr im Hotel. Die Glückshormone treiben ein lustiges Spiel! Das breite Grinsen dauert wohl noch in weiter Zukunft an. Ein genialer, fast nicht zu toppender Tag!!!

Wortfetzen nach dem Sturm auf die Bar: Pilgern pur – Zündfunke genial – geiles Wetter.
Fazit: Es gibt keine Worte der Beschreibung – Genuss pur – genial – ein richtig schöner Tag! Mein Dank an alle, die mit mir diese Sternstunde des Lebens genießen durften. Somit erkläre ich mich für amtsmüde und schließe als 5. von 9,  tertiäres Attribut der Unimatrix Pilgern mit PS

Sixfeet
Leider geil!


 7. Tag (Freitag, 26. Juli 2013)

Hermann-Josef wird heute 60! Herzlichen Glückwunsch! Mit Unterstützung von Luftgitarren wird ihm Rolf Zuckowskis „Wie schön, dass du geboren bist“ dargebracht. Alle 3 Strophen – im Stehen. Es schien nicht, als habe er sich gefreut – er hat sich gefreut!!

Mit 23 Pilgern von ursprünglich 27 geht`s dann Richtung Norden. Barbara hatte sich gestern verabschiedet. Und Mike muss eine Kette wechseln lassen. Zunächst aber heißt es beim Zündfunken, das laute Geräusch eines Kettenfahrzeugs zu übertönen. Mit einem kräftigen „Laudate omnes gentes“ halten wir dagegen. Das Wirteehepaar ist beeindruckt und stellt sich mit in den Kreis um das Helmkreuz. Auf dem Weg zum Großglockner passieren wir Kötschach, wo Glockengeläut uns empfängt. Wir haben auch Zeit, den Glocken zuzuhören, weil vor uns wieder ein blauer Kleinwagen (Fiesta) Langsamfahren übt.

Kaffeepause in einem Motorradhotel. Sixfeet studiert den Hotelkatalog und stellt fest, dass das Hotel auch BMW-geeignet ist – „mit Rückhol-Service“. Überhaupt wirkt er heute sentimental. Er überlegt, was er im nächsten Leben werden will. Am besten Zweiradmechaniker – und das bei BMW, dann hat er immer was zu tun.

High Noon:  Ankunft am Steintor. Wir lesen: „In te domine speravi“. Matze übersetzt: „In god we trust“. Wir erreichen die Edelweißspitze 2571 m ü. NN, wo wir die Dirty Drivers treffen. Manni und Peter (Plöger) hat`s in einer Steilkurve nach oben geschmissen, weil Autofahrer unvermittelt angehalten haben. Info von Mike: Er hat eine neue Kette und ist unterwegs. Anders als die Dirty Drivers machen wir keine Pause – es ist uns zu voll an der Edelweißhütte.

13.30 Uhr kurzer Tankstopp. Ein Liter kostet 1,50 € - in Italien zahlten wir 1,82 €.
Die Eindrücke vom Großglockner werden geschildert. Ihr alle habt`s gesehen – man wird demütig.

14.15 Uhr Mittagspause in der Nähe von Saalfelden. Die Stimmung ist – na ja – nicht gerade gedrückt, aber mäßig. Liegt`s daran, dass wir alle müde sind oder liegt`s daran, dass wir uns bereits wieder – quasi – auf der Heimreise befinden?

16.45 Uhr Kaffeestopp wieder in Deutschland. Das Weiße Monster (ein Teilnehmer von PmPS der vergangenen Jahre) fragt Thomas per SMS, wo wir die Nacht von Samstag auf Sonntag verbringen. Evtl. kommt er.
Sixfeet hat – wer hat es nicht gewusst - `nen Sprung im Visier. Also auf nach Rosenheim zu Tante Louis, ein neues Visier kaufen. Rainer sagt, jetzt würde er behaupten, er habe den Durchblick.

Ankunft kurz vor sieben im Hotel. Mike ist da – na Gott sei Dank! Er ist auch über die Hochalpenstraße gefahren. Also: die Straßen und Routen waren heute nicht so „1a“ wie gestern. Aber: es macht einfach nur Spaß, mit euch zu fahren. Dank an die Gruppe, Dank an Thomas. Wir werden noch zwei Tage gemeinsam verbringen. Lasst sie uns genießen.
Und liebes Tagebuch: ich gebe dich nun in treue, verlässliche und dir wohlgesonnene Hände! Bis zum nächsten Jahr!

Martin

Nachträge:Eindrücke 26.7.2013

(Nicole: „Herrliche Berge, sonnige Höhen, Bergvagabunden sind wir, ja wir …..“
Martin, das war leichtsinnig, das Buch unbeaufsichtigt liegen zu lassen – hihi)


8. Tag (Samstag, 27. Juli 2013)

Der letzte Abend klang aus bei Black Forest Cherry Cake und das von der Wolf-Gang liebevoll genannte „LKW-Simulations-Motorrad“ übernimmt das Tagebuch von Martin (mehr oder weniger gezwungen).

12.00 Uhr irgendwo in Bayern. Eispause, denn der Lorenz brennt vom Himmel. Um 10.30 Uhr waren es bereits 38 Grad C. In Kösching sind wir, wurde ich belehrt. Hermann-Josef meldet ein Patent an für eine Klimaanlage in den Schuhen.
48,8111 Grad Nord, 11,502 Grad Ost (dezimal gerechnet, nicht Minuten). Höhe: 400 Meter. Joachim sagt, es ist weit und breit keine Mühle in Sicht. Harald warnt vor starken Unwettern und Gewittern heute in Neuss. Weiter geht`s. Meine Melonen- und Joghurt-Kirsch-Eisbällchen sind alle und der liebe Herr Gesangsverein möchte schließlich weiter laufend verschworen werden. In einer Stunde werden wir wieder einen Keks unter einem Baum suchen - das nächste schattige Plätzchen.

13.00 Uhr: 3. Pause. Stadtfest in Eichstätt. Wir sitzen im urigen Café im Paradies – draußen im Schatten der schönen Kirche. Die Musik spielt auf. Was Zünftiges, Schmissiges, Bayrisches. Bei Weischwürstle und Matjes lassen wir es uns gut gehen. Nach dem Essen wählen wir Bibelstellen. Das einzige, was bei der Hitze möglich ist zur Siestazeit. Helm und Jacken müssen aus der Sonne gerettet werden – sie drohen fast zu schmelzen. Wolfgang freut sich, dass jemand aus seiner Gruppe Tagebuch schreibt …. Wir blättern das Buch durch. Ich bin schon die Dritte aus der Wolf-Gäng. Joachim und Harald waren schon vor mir fleißig. Dazwischen waren nur Sixfeet und Martin – beide aus der Thomas-Gruppe. Was ist mit der Peter-Gruppe? Nur Mike-the-Bike. Na, da wissen wir ja schon, aus welcher Richtung der nächste Tagebucheintrag weht …

Zuvor bei dem Freifahren im Altmühltal konnten Harald und Wolfgang mich nicht abhängen. Wolfgang hat folgende geniale Idee: er sagt mir: „Frei fahren“, damit ich immer so schön schnell fahre, und den anderen nicht. Dann müsste es ja klappen … mit der rechten Geschwindigkeit … - klappte auch wie geplant!

15.43 Uhr: 4. Stopp am Altmühltal in Gunzhausen. Ich sitze allein im Schatten eines Baumes und labe mich an dem herrlichen Blick auf den See und dem kühlen Wasser auf meiner Haut. Die restliche Wolf-Gäng scheute die 100 Meter vom Motorrad zum See durch die Sonne. Gleich geht`s weiter. Wir sind bald da. Sonne + Wasser = Urlaubsfeeling!!

Angekommen: Um es mit Hermann-Josefs Worten zu sagen: before all the other! Schon vor 5 Uhr! Uns erwartet ein kühles Radlerchen! Herrlich!
Wird auch Zeit, denn die hohe Temperatur fordert ihren Tribut: Unkonzentriertheit bei sämtlichen Verkehrsteilnehmern! Zweimal haben wir die Gruppe ab Hermann-Josef verloren, einmal musste ein postseniler Asbach-uralter kfz-Führer, ohne Blinker und Seitenblick hinter Wolfgang einscheren, einmal überholte mich Wolfgang (Nr. 2) versehentlich und so weiter. Am See wurde ich übrigens von 3 Herren nicht mit weißen Jacken, aber mit schwarzen Jacken abgeholt. Auf dem Parkplatz war es den anderen zu langweilig. Wir sind dann zum einigermaßen Trocknen noch einige Runden links und rechts über die Parkreihen gebrettert. Sehr nett. Denn es begab sich wie folgt: 0,5 Liter Wasser in der Pause trinken bedeutet, dass diese Menge an Flüssigkeit sich sofort über sämtliche Poren der Haut wieder Ausgang verschafft. Und dies führt zwangsläufig zu nassen Schuhen, an der Haut klebenden Hosen,  Mr. & Mrs. Wet-T-Shirt, am Shirt und Armen klebenden Jacken, Handschuhen, bei denen das Innenfutter an den Händen statt am Leder klebt, einem nassen PmPS-Halstuch und Tropfperlen im Gesicht, die in das Helmfutter rinnen und das Bachfeeling komplettieren.

So, das erste Radlerchen ist schon intus und das Spielchen beginnt von neuem. Die Peterchens Mondfahrer sind auch grad eingetroffen. Ich schütze das Buch vor neugierigen Blicken.


 

Einschub Dirty Drivers:
Martin hat vorgeschlagen, dass Nicole und ich (Christian) das Tagebuch ….. auch zusammen führen können. Gute Idee, das machen wir doch …

Nicole: TSTS, da ist man eben kurz duschen und dann ist da plötzlich Text in meinem Tagebüchlein ...

Ich beginne mit den Aufzeichnungen ab unserer Mittagspause.
Heute ist der heißeste Tag unserer Fahrt, wenn nicht sogar der heißeste des Jahres. Die Dirty-Drivers machen Rast in einem Biergarten, ein sehr schöner und schattiger Platz. Während wir dort sitzen, fahren die CH an uns vorbei. Schon komisch, bisher haben wir mindestens eine Gruppe jeden Tag getroffen. Schön. So wird das Gefühl noch verstärkt, eine Gemeinschaft zu sein. Bekannte Gesichter in der Fremde. Ein Stück „zu Hause“. Jörg merkt während der Pause an, dass er heute ein wenig stiller ist als sonst. Er ist ein wenig wehmütig ob der Tatsache des bevorstehenden Abschieds von der Gemeinschaft der Pilgerer. Die übrigen DD stimmen schweigend durch Nicken zu.
Mir fällt jetzt spontan eine Bibelstelle ein, Korinther 3,1:

Nicole: Gerade gibt`s Bussis fürs Weiße Monster.

Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine passende Stunde. Es gibt eine Stunde des Kennenlernens, Stunden der Vertrautheit. Und eine Stunde des Abschieds.

Manfred meldet an: „Wenn mein Hemd heute noch trocknet, dann könnt ihr Karl-Heinz zu mir sagen.“ Es bleibt bei Manfred.

Wir fahren weiter und kommen durch Wassertrüdingen. Es ist ein Sommerfest angekündigt. Über dem Plakat ein Kleber: Verschoben wegen Gefahr von Hitze. So weit ist das also schon: Sommerfeste werden wegen zu gutem Wetter abgesagt.  1. Welt-Probleme!!!
Wir machen noch eine Pause, die Wolf-Gang zieht an uns vorbei. Schön, haben wir an unserem letzten Fahrtag doch noch alle Gruppen gesehen. Es geht weiter auf der Straße. Ein Riesenkreuz fliegt an mir vorbei. Die Inschrift: Jesus liebt dich. Irgendwo in meinem Gehirn geht ein Radio an: Großer Gott wir loben dich. Wo das jetzt wohl herkommt? Egal! Ich summe das Lied vor mich hin und freue mich an der schönen Landschaft. Während der letzten gemeinsamen Pilgerkilometer ziehe ich ein ganz persönliches Resümee für „meine“ Dirty Drivers.
Apropos: der Name hätte von uns nicht besser gewählt werden können. Heute liegt unerwartet ein Baumstamm quer über der Landstraße. Eine nette Dame meint, wir könnten evtl. möglicherweise außen rumfahren. Wir beschließen, den Weg über die Wiese zu nehmen.
Zurück zu meinem Fazit:
Was habe ich gelernt:

  • Vitalität und Lebensfreude sind keine Frage des Alters.
  • Es gibt tatsächlich Goldfasane, die tragend sind.
  • Eine abgebrochene Fußraste kann mit Rödeldraht bis zur Serienreife geflickt werden.
  • Die Gattung der grauen Wasserbüffel sind extrem wendige Tiere.

Und das Gehirnradio beginnt wieder zu spielen …..
The End

Christian


Ich bekomme das Büchlein wieder.
Heute sollten wir Bibelstellen nennen, die uns begleiten. Bei mir sind es zwei. Am Tag der PmPS-Anreise blätterte ich ohne Ziel in der Hausbibel und blieb hängen bei: 2. Makkabäer 13,5. Dabei geht es um irgendwas Schlimmes mit glühender Asche. Vielleicht ein Vorbote unseres teuflisch heißen Reisewetters?
Aber es gibt auch eine viel schönere Bibelstelle, die mich seit zwei Jahren, seit der ersten PmPS-Reise im Büro täglich anlächelt: Jesaja 12,2: „Gott will ich vertrauen und niemals verzagen!  – Kommen wir nun zu etwas viel Profanerem: Christian hat vom Fahren ohne Handschuhe einen tollen Sonnenbrand auf den Handrücken.
*Kicher*
In Rückschau zur Fahrt habe ich viele Straßennamen gesehen, wo ich niemals wohnen möchte: zum Beispiel Holzweg, Umweg, Rundweg, Durchgangsstraße. Und es gibt viele Orte, wo ich niemals wohnen möchte: Neusorg, Einöd, Leidensdorf, Schiefhäusel, Pissebus, Mutlos, Allzunah, Aha einerseits und Orte wie Mösilein und Punzendorf andererseits. Jetzt ist aber Schluss mit dem Büchlein und ich gucke mal für den letzten Tag zu Peters Grüppchen …

Nicole
aka the gun stock lady mit den Schwitzkehren - und Christian
(aka ist die Abkürzung für alias known as)
(Texte zensiert von allen Wolf-Gängern, die wollten)


9. Tag (Sonntag, 28. Juli 2013)

- der letzte Pilgertag –

Nachts hat es geregnet, viele sind von dem starken Gewitter geweckt worden. Eine Wohltat, die Erfrischung der Luft.
Am Abend wurden die neuen Gruppen für die Heimfahrt eingeteilt. Einige beschäftigten sich mit dem Wetter, andere mit den Routen, die gefahren werden sollten.

Gesprächsfetzen dringen an mein Ohr. Eine seltsame Stimmung. Es hat den Anschein, dass jeder sich in emsiger Geschäftigkeit übt, um die Tatsache des bevorstehenden Abschieds, so gut wie es geht, von diesem letzten Abend fern zu halten.

Der Morgen ist wolkenverhangen, der letzte Zündfunke findet bei leichtem Regen statt. Abschiedstränen. Nicht nur von oben.
Die ersten Gruppen machen sich auf den Weg; die „Westgoten“, unter der Führung von Wolfgang, nehmen den Weg durchs Altmühltal und den Spessart.
Das Wetter ist durchwachsen, die Stimmung auch. Eine Mischung aus Vorfreude auf die Lieben daheim und Abschied prägt die Stimmung der Gruppe.

Bei Gambach beschießen wir, auf die Autobahn zu fahren. Die Gruppe teilt sich auf, und so strebt jeder seinem Ziel entgegen. Gedankenfetzen von den Eindrücken von unterwegs kommen mir in den Sinn: „Grillfest des Kaninchenvereins – ob es da auch Hasen heute gibt?“
„Krankenhaus Kerkhoff“ – ein doofer Name für ein Krankenhaus. „Kerkhoff“ heißt auf Hochdeutsch „Friedhof“.
In Süddeutschland gibt es keine Esskultur: keine Frittenbude mit „CPM“ auf unserem Weg. Kulturbanausen!

Alle kommen wohlbehalten und unversehrt an.
Schön war`s.
Auf ein Neues!
Danke!

Christian

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